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Minister Jörg Steinbach: „Pfingsten ist das Fest, das uns als Christen Hoffnung gibt“

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Der Chemie-Ingenieur und SPD-Politiker Jörg Steinbach, der Universitätspräsident in Berlin und Cottbus war und seit 2018 Wirtschaftsminister von Brandenburg ist, ist ein Mann mit klarer Orientierung. Anlässlich des Pfingstfestes sprach der 66-Jährige im Interview mit den „Potsdamer Neuesten Nachrichten“ über seinen Glauben.

Jörg Steinbach besuchte einst ein Evangelisches Gymnasium in Berlin und ist heute Mitglied einer christlichen Freikirche. Für ihn hat das Pfingstfest einen besonderen Stellenwert, was er gegenüber den „Potsdamer Neuesten Nachrichten“ wie folgt darlegte:

„Pfingsten ist das Fest, das uns als Christen Hoffnung gibt: Es verbindet uns alle über den Heiligen Geist, der an Pfingsten über die Menschen kam.“

Die abnehmende Bedeutung der christlichen Botschaft, die seit 2000 Jahren den Menschen in unseren Breiten Halt und Hoffnung gibt, kann der brandenburgische Wirtschaftsminister nicht nachvollziehen. Dazu sagte er:

„Und ganz ehrlich: Ich finde es langsam erschreckend – fast noch mehr, was den Himmelfahrtstag betrifft – , dass wir nicht mehr über diese Feste sprechen.“

Jörg Steinbach, den man in Brandenburg auch Mr. Tesla nennt, ließ im Gespräch über seinen Glauben ein reifes Gottesbild erkennen, indem er auf die Eigenverantwortung und den freien Willen im menschlichen Leben verwies. Danach gefragt, ob er vor schwierigen Sitzungen bete, erklärte der SPD-Politiker, warum er das vor Kabinetts- oder Landtagssitzungen nicht tut, wie folgt:

„Gott hat uns Grips mit auf den Weg gegeben.“

Mit Blick auf die ihm gegebenen Talente sagte er weiter:

„Für das, was ich beruflich mache, habe ich genau die Eigenschaften übertragen bekommen, die ich dafür brauche.“

 

Im September 2021 schrieb Jörg Steinbach einen beeindruckenden Artikel für das Magazin „faktor c“ mit dem Titel „Hoffnungsvoll anpacken“. Darin schrieb er über seine Hoffnung, den Wert der Dankbarkeit und Nächstenliebe sowie seinem Verständnis von einem verantwortungsvollem Umgang mit der Schöpfung.

Gleich zu Beginn des Artikels schilderte er eine Begebenheit zu seiner Zeit als Universitätspräsident in Cottbus, die ihm vor Augen führte, wie „heftig“ die Säkularisierung vorangeschritten ist. Dies sei für ihn „eine neue Lebenserfahrung“ gewesen sowie „auch eine Aufforderung, umso deutlicher zu meinem Glauben zu stehen – vielleicht auch nur durch kleine Handlungen im Alltag“.

Als einen Vorbild im Glauben bezeichnete Steinbach den brandenburgischen Ministerpräsidenten Dietmar Woidke, der eine „evangelische Grundfröhlichkeit“ ausstrahle, die in der persönlichen Begegnung zu erleben sei. Weiter beschrieb Jörg Steinbach seinen Chef, Dietmar Woidke, wie folgt:

„Er strahlt einfach eine positive Grundhaltung aus. Offensichtlich kommt die aus seinem evangelischen Glauben heraus.“

Zu seinem eigenen Glauben sagte Jörg Steinbach:

„Ich glaube an Gott, und ich weiß, er hat mich mit Fähigkeiten ausgestattet.“

Weiter ging der Politiker auf sein Gottesbild ein. Die Vorstellung, dass Gott „schon alles richten“ werde, hält er für „die falsche Form von Gottvertrauen“. Vielmehr betont Steinbach:

„Er [Gott] hat jeden von uns mit bestimmten Eigenschaften ausgestattet, und hier muss jeder seine Zahnrädchen in dem großen Uhrwerk finden, um optimal mitzuhelfen in der Hoffnung, an Gottes Wunsch für die Zukunft mitzuarbeiten.“

Gottvertrauen bedeute für ihn auch, „unsere Begrenztheit anzuerkennen“ sowie zu erkennen, dass wir als Menschen auf Gott und auf die Gemeinschaft im Glauben „angewiesen“ sind und nicht „alles selber bestimmen“ können. Dies zu begreifen, definiere auch „die eigene Rolle auf dem Weg in die Zukunft“.

Beim Christ-Sein ist für ihn nicht ein täglich herausposaunte Bekenntnis entscheidend, sondern dass sein Verhalten und „das gelebte Beispiel“ dazu führen, dass Leute nach seiner ihn tragenden Orientierung fragen.

Als Quelle der Zuversicht und Hoffnung gebe es für ihn „keine andere Quelle als Psalm 23„, wo es heißt:

Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein. Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.

Mit Blick auf diese Worte der Bibel ermutigte Jörg Steinbach die Leser mit folgenden Worten:

„Lassen Sie uns zuversichtlich sein für diese Zukunft.“

Quellen: tagesspiegel.de, svz.de, faktor-c.org