Nora Gomringer: „Ich habe als melancholischer Teenager Stabilität im Glauben gefunden“

Die Lyrikerin Nora Gomringer, die das Internationale Künstlerhaus in Bamberg leitet und Gewinnerin des Ingeborg-Bachmann-Preises 2015 ist, sprach aktuell mit Doris Pieper, Kulturredakteurin der Tageszeitung „Die Glocke“, über ihr Stück „Oinkonomy“, das sie als Auftragsarbeit für das Theater Gütersloh geschrieben hat und das am Samstag, den 17. Oktober, um 19.30 Uhr dort uraufgeführt wird. Dabei bezog die 40-Jährige auch Stellung zu ihrem Glauben und ihrer Teilnahme in der Bischofssynode.

Darauf angesprochen, dass sie als ’sehr katholisch‘ gelte, antwortete Nora Gomringer:

„Ich lebe wie meine Mutter den Glauben nach rheinischer Art. Das ist ein fröhlicher Katholizismus. Ich war eine begeisterte Ministrantin und habe als melancholischer Teenager Stabilität im Glauben gefunden.“

Zudem brachte sie zum Ausdruck, dass sie in ihrer Kindheit einem vorhandenem Sprachfehler mit Gottvertrauen begegnete. Sie habe mit der Kinderbibel lesen geübt und dabei ein Gefühl von Sicherheit erhalten.

Mit Blick auf ihrer Teilnahme an der Bischofssynode erklärte Nora Gomringer, dass sich in der katholischen Kirche vieles im Umbruch befindet, auch wenn die Veränderung noch etwas dauern würde. Dazu betonte sie:

„Es brodelt. Ich bin mir sicher, es wird eine Auferweckung geben – aber noch nicht in dieser Generation.“

Weiter sagte Gomringer, dass es an der Zeit sei, „alles Machbare“ rauszuholen und „den Stein noch einmal vom Grab“ wegzurollen.

Quelle: die-glocke.de