Foto: Michaelsbund

Pfarrer Josef Fegg im Podcast mit Wolfgang Krebs: „Fasten kann Mehr sein“

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Der Kabarettist Wolfgang Krebs und Rottenbuchs Pfarrer Josef Fegg gestalten seit Kurzem einen inspirierenden und humorvollen Podcast mit dem Titel „Vergelt‘s Gott! – Ein fröhlich katholischer Podcast“ (wir berichteten). In der aktuellen Folge „Fastenzeit bedeutet nicht Verzicht“ verdeutlichen die beiden mit einer Brise Humor den tiefen Sinn der Fastenzeit: Die Vorbereitung auf Ostern.

Eingangs besprachen der Kabarettist und der Geistliche, was der Fasching mit der Fastenzeit zu tun hat. Bevor die Fastenzeit losging, habe man es im Fasching „noch einmal richtig krachen lassen“, um dann 40 Tage innere Einkehr zu halten.

Während Kabarettist Wolfgang Krebs schilderte, dass die Fastenzeit für ihn beruflich eine stressige Zeit ist, betonte Pfarrer Josef Fegg, dass er die Fastenzeit „super“ finde und es bedauere, dass aus ihr heutzutage eher eine Starkbierzeit geworden sei. Dadurch würden sich Menschen, die „eh schon das ganze Jahr feiern“, „etwas nehmen“. Zur Bedeutung der Fastenzeit erklärte Fegg:

„Fastenzeit heißt einfach mal Ruhe und einfach mal Verzicht. Der Sinn der Fastenzeit ist die Vorbereitung aufs Osterfest.“

Und weiter:

„Die Fastenzeit ist eine Vorbereitungszeit. Man sollte das Ziel vor Augen haben, warum man eigentlich fastet.“

Wolfgang Krebs stellte die Frage, ob Fasten immer schlimm sein müsste, woraufhin Pfarrer Fegg beruhigte, dass christliches Fasten „nicht leidig“ sein müsse. Dazu erklärte er:

„Fasten muss nicht Weniger sein, sondern Fasten kann auch Mehr sein. Zum Beispiel Mehr Zeit für mich selber, Mehr Stille, Mehr beten, Mehr lesen und ähnliches! Und schon hat das einen ganz anderen Charakter.“

Dieser Gedanke sei ihm einmal gekommen, als er dachte:

„Was verändert das jetzt, ob ich eine Leberkässemmel esse oder nicht?“

Er stellte sich die Frage, ob diese Art des Verzichts einen tieferen Sinn habe und kam infolgedessen zum Ergebnis, dass Fasten auch darin bestehen könne, sich in gewisser Weise mehr zu gönnen. So gönne er sich in der Fastenzeit mehr Zeit für sich, für Stille und fürs Gebet. Dies sei für ihn der Schlüssel zum Erfolg beim Fasten gewesen.

Diese Worte inspirierten Wolfgang Krebs zu dem Gedanken, wieder mehr in der Bibel zu lesen. Dazu sagte er:

„Das ist etwas, wo ein Mehr tatsächlich Sinn machen würde.“

Pfarrer Fegg merkte an, dass natürlich auch der bewusste Verzicht wertvoll sein kann, jedoch darin auch ein tieferer Sinn liegen sollte, indem „ich für mich selber etwas lerne, für mich etwas entdecke oder anderen Menschen helfe“. Eine Herausforderung, die in der Fastenzeit liegt, beschreibt Fegg wie folgt:

„Jeder muss für sich selber herausfinden: Was macht Sinn? Was bringt mich weiter?“

Als Ziel der Fastenzeit das reine Abnehmen zu sehen, empfinde er als „fast schon Zeitverschwendung“, wenn direkt im Anschluss an die Fastenzeit dann wieder üppig gespeist und getrunken wird. Wer abnehmen will, solle vielmehr „an der eigenen Einstellung“ arbeiten und „dauerhaft“ einen maßvollen Lebensstil finden. Vierzig Tage zu hungern, um dann weiterzuleben wie sonst, habe keine Effekt und sei in seinen Augen verplemperte Zeit, betonte Pfarrer Fegg.

Wolfgang Krebs merkte an, dass der bewusste Verzicht aufs Essen, einen inneren Effekt haben kann, den er aus eigener Erfahrung wie folgt beschreibt:

„Wenn man weniger isst, dann merkt man schon, dass der Geist freier wird und man auf neue Gedanken kommt.“

Dies sei „auch eine Form der Reinigung“, fügte er an. Diese Worte des Kabarettisten bestätigte Pfarrer Fegg mit Blick auf eine Zeit in seinem Leben, in der er zu viele Kilos auf der Waage hatte und daraufhin den Entschluss fasste, seinen Lebensstil dauerhaft zu ändern. Dazu sagte er:

„Man darf nicht vergessen, dass der Körper auch etwas Heiliges ist. Spätestens bei einer Beerdigung hörst du dann, dass der Körper Tempel des Heiligen Geistes ist.“

Die Beschreibung, dass Menschen als Geschöpfe Abbild Gottes sind, oder die Aussage, dass in einem gesunden Körper ein gesunder Geist steckt, weisen darauf hin, erklärte Fegg weiter.

In diesem Kontext kam Wolfgang Krebs in Erinnerung, dass sein Frau Silvia ihm kürzlich erzählt habe, dass sie in einem Aufzug auf einem Spiegel folgenden Spruch entdeckte:

„Das, was du siehst, ist ein Mensch, den Gott liebt.“

In dem Sinne könne Fasten in Form der inneren Einkehr zu dieser Erkenntnis führen, stellten Wolfgang Krebs und Pfarrer Josef Fegg abschließend fest.

Hinweis: Den Podcast „Fasten bedeutet nicht Verzicht“ mit Wolfgang Krebs und Pfarrer Josef Fegg zum Nachhören gibt es:

HIER