Foto: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons), Verleihung Ehrenring des Rheinlandes an Pfarrer Meurer-2921, cropped, CC BY-SA 4.0

Psychiater Manfred Lütz: „Die Begegnung mit Gott kann Leid lindern oder erträglich machen“

,

Am heutigen Welttag der Kranken, der 1993 von Papst Johanes Paul II. eingeführt wurde und seitdem jährlich am 11. Februar, dem Gedenktag Unserer Lieben Frau in Lourdes, begangen wird, wird in der katholischen Kirche an alle von Krankheiten heimgesuchten und gezeichneten Menschen besonders gedacht und für sie gebetet. Doch suchen heute immer mehr Menschen im Umgang mit Leid nicht mehr ihr Heil in der Kirche, sondern vielmehr in Therapien.

Dazu äußerte sich nun der Psychiater, Theologe und Bestsellerautor Manfred Lütz, der seit 1997 das Alexianer-Krankenhaus in Köln leitet, in einem sehr lesenswerten Artikel im Magazin Chrismon mit dem Titel „Gedränge auf der Couch“. Darin äußert sich der 64-jährige kritisch darüber, dass sich heute viele Menschen bei jedem „Seelengrummeln“ der „Psychowelt“ zuwenden und in Therapie begeben, auch weil sie Gott vergessen haben.

So seien heute im Vergleich zu früheren Zeiten „nicht mehr der liebe Gott oder der Herr Pastor“ die Ansprechpartner, wenn es um Glück und Heil im menschlichen Leben geht, sondern Psychofachleute und Therapiemethoden.

Dies sei aber ein Trugschluss, weil „existenziellen Erfahrungen“ wie „die Erfahrung von wirklicher Liebe, von Gut und Böse, vom Sinn des Lebens oder von Gott“ in der „Psychowelt“ gar nicht vorkommen. Dennoch werde mit den existenziellen Nöten der Menschen dort heute eine Menge Geld verdient.

Diesbezüglich formuliert Manfred Lütz mit deutlicher Klarheit:

„Wo nicht mehr der Trost der Religion, der Familie, der Lebensweisen Menschen zur Verfügung steht und wir die Fragen, die jedes Leben stellt, von angeblichen Spezialisten gegen Geld aus der Welt schaffen wollen, da überfordern wir das Gesundheitswesen.“

Denn gegen existenzielles Leid und Schicksalsschläge, mit dem jeder Mensch im Lauf seines Lebens mehr oder weniger konfrontiert wird, haben auch betriebsame Therapeuten „keine Instrumente“, so Lütz.

Weiter betont er diesbezüglich:

„Nur ernste menschliche Begegnungen können solches Leid lindern oder erträglich machen, Begegnungen mit Freunden, mit Seelsorgern oder sogar mit Gott.“

Den kompletten Artikel gibt’s unter chrismon.evangelisch.de