Foto: Manfred Werner (Tsui), ROMY 2012 25 Uschi Glas, CC BY-SA 3.0

Schauspielerin Uschi Glas: „Der Tod ist nicht das Ende“

Für die Schauspielerin Uschi Glas, die durch Kinofilme in den 60er und 70er Jahren hohe Bekanntheit erlangte und in den letzten Jahren in den „Fack ju Göthe“-Filmen als ausgebrannte Lehrerin glänzte, ist der Tod nichts Beunruhigendes. Die 77-Jährige ist überzeugt, dass es danach weitergeht.

Wie das Magazin Liebenswert aktuell berichtet, denkt Uschi Glas bei Spaziergängen rund um den Kitzbüheler Bergfriedhof durch die andächtige Stille oft über das Leben und die eigene Vergänglichkeit nach. Dabei ist sich die Schauspielerin, der die Verbindung zu Gott in guten wie in schwierigen Lebenssituationen Halt gibt, gewiss:

„Ich glaube nicht, dass der Tod das Ende ist.“

Wie die Preisträgerin der „Goldenen Kamera“ gegenüber dem ARD-Magazin ‚Brisant‘ verriet, ist sie zugleich voller Dankbarkeit und Demut für das Leben, das sie als geschenkt betrachtet. Dazu betont die Schauspielerin:

„Ich versuche, den Tag wertvoll zu machen. Ich gehe bewusst mit der Zeit um.“

Uschi Glas, die im tiefkatholischen Niederbayern als evangelische Christin aufwuchs, bekennt sich seit Jahren zu ihren christlichen Wurzeln. So sagte sie im Januar 2013 gegenüber dem evangelischen Sonntagsblatt, dass sie immer noch evangelisch ist und ihre Kirchensteuer bezahle. An Gott glaube sie heute aber jenseits einer konfessionellen Festlegung. Dazu erklärte sie damals:

„Für mich ist wichtig, dass ich an etwas glaube. Und ich glaube, dass es mehr gibt als nur Geburt, Leben, Tod. Wir haben hier auf Erden eine Verantwortung.“

Auch betonte die Schauspielerin in diesem Interview, dass sie „richtig gern“ lebe und ihr das Bewusstsein für die eigene Vergänglichkeit motiviere, ihr Leben „wertvoller“ zu gestalten.

Gegenüber dem Magazin Chrismon äußerte sich Uschi Glas im Jahr 2014 zu ihrem Gottesbild. Dabei erklärte sie, dass Gott für sie „ungreifbar, nicht darstellbar“ sei, sie ihn aber im Gebet und in der Natur wahrnehme, was sie wie folgt beschrieb:

„Schon der Blick aus dem Fens­ter ins Grüne, das hat für mich etwas Göttliches. Diese Vielfalt, die große Fantasie, die Schönheit, das bunte Gefieder der Vögel – woher stammt das, weshalb ist es so schön? Es könnte ja auch alles einfacher gestaltet sein.“

Im Interview mit dem Journalisten Hanno Gerwin sprach die Schauspielerin seinerzeit ausführlich über ihren Glauben, wozu das Medienmagazin Pro mit der Headline „Uschi Glas vom ‚Glauben durchflutet‘ titelte. Danach gefragt, wie ihre Einstellung zu Religion ist, sagte die Fernseh- und Kinolegende:

„Mein Leben ist von dem Glauben an ein Leben davor und danach durchflutet.“

Dabei ist die Verbindung zu Gott im Gebet eine wichtige Ausdrucksform ihres Glaubens, was sie wie folgt darlegte:

„Ich versuche in diesem Sinne Rechenschaft abzulegen, indem ich bete und den Tag im Innern passieren lasse. Ich schaue, was in Ordnung war oder was ich hätte besser machen können.“

Weiter richte sie ihren Dank an Gott und denke dann auch an Menschen, denen es nicht so gut gehe wie ihr.

Auch wenn sie keine konkrete Vorstellung von einem Leben nach dem Tod hat, ist Uschi Glas sich in einem sehr gewiss:

„Ich glaube aber, dass man nicht verloren ist.“

Mit Blick auf die Bibel erklärte die Schauspielerin, dass sie das Alte Testament schwierig findet und ein drohender Gott schon als Kind nicht ihren Vorstellungen entsprochen habe. Orientierung gibt ihr aber das Neue Testament. Dazu sagte sie:

„Jesus, ist sehr wichtig für mich, weil er die Idee von der Nächstenliebe verkündete. Wenn wir im Christentum so leben würden, wie er es gemeint hatte, dann wäre das sehr gut.“

Anlässlich des 500-jährigen Reformationsjubiläums im Jahr 2017 gestaltete Uschi Glas einen Schuber für eine individuelle Sammlereditionen der Lutherbibel 2017. Wie auf dem christlichen Internetportal jesus.de zu lesen ist, wählte Glas für die Gestaltung der Lutherbibel einen Vers aus Psalm 139, der Gott als den Allwissenden und Allgegenwärtigen mit folgenden Worten bezeugt: „Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir.“

Das Bild, das sie dafür gestaltete, soll beides zum Ausdruck bringen: zwei ausgestreckte Hände, die einerseits den Schutz und Segen Gottes verdeutlichen, die aber auch zeigen: Gott hat die Macht Menschen auf all ihren Wegen zu begleiten. Dazu erklärte Uschi Glas:

„Wenn neben dir ein Hirte steht, findest du dich als Schäfchen auch selbst ein bisschen mutiger.“

Über ihre Einstellung zu Jesus Christus, der das Bild vom guten Hirten selbst gebrauchte, sagte die evangelische Christin im Zuge ihre Gestaltung der Lutherbibel:

„Jesus ist für mich ein großes Vorbild, weil er die Idee von der Nächstenliebe verkündete. Für mich heißt das: Jeder kann etwas bewirken, ob arm, ob reich, ob jung, ob alt, ob begabt oder nicht. Denn jeder kann seinem Nächsten mit Liebe begegnen.“

Dass Uschi Glas diesen Gedanken ernst nimmt und ihr der Blick auf den Nächsten wichtig ist, zeigt sie in ihrem vielfältigen sozialen Engagement. Unter anderem engagiert sie sich als Schirmherrin der Deutschen Stiftung Patientenschutz, die sich für Schwerstkranke, Pflegebedürftige und Sterbende einsetzt. Des Weiteren setzt sie sich als Vorstandsmitglied und Repräsentantin des u.a. von ihr und ihrem Mann 2009 gegründeten brotzeit e.V., der deutschlandweit bedürftige Kinder an Grund- und Förderschulen mit Frühstücken versorgt, wohltätig ein. Gegenüber Chrismon sagte sie diesbezüglich:

„Den Sinn meines Lebens kann ich auch spüren, wenn ich für mein „brotZeit“-Projekt eine Grundschule besuche. Deutschlandweit bekommen von uns jeden Morgen 5000 Schüler ein Frühstück.“

Für ihr jahrelanges Engagement und die Gründung von brotZeit erhielt sie 2009 gemeinsam mit ihrem Ehemann Dieter Hermann von Kinderlachen den „Kind-Award“.

Zu ihrer sie motivierenden Lebenseinstellung erklärte die Bambi-Preisträgerin auf dem roten Sofa der Kirchenpresse beim Deutschen Evangelischen Kirchentag 2019 in Dortmund:

„Ich pack‘ den Tag an. Ich schaue nicht rückwärtsgewandt. (…) Du musst heute den Tag gestalten. (…) Du musst die Gegenwart gestalten. Das ist mein Credo.“

Dabei hilft ihr, sich im Gebet zu „besinnen und dankbar zu sein“.

Quellen: liebenswert-magazin.de, sonntagsblatt.de, gerwintrifft.de, pro-medienmagazin.de, livenet.ch, abendzeitung-muenchen.de, jesus.de, chrismon.evangelisch.de, youtube.com (1), youtube.com (2)

Anbei das Statement von Uschi Glas zu ihrem Glauben und ihrem sozialen Engagement im Rahmen des Reformationsjubiläums 2017:

Auf dem roten Sofa der Kirchenpresse beim Deutschen Evangelischen Kirchentag 2019 in Dortmund sprach Uschi Glas auch über ihren Glauben und die damit verbundenen Werte: