Schriftstellerin Nele Neuhaus: „Der Glaube an Gott ist ein Geländer für mich“

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Die Schriftstellerin Nele Neuhaus, die durch ihre Krimis um die Ermittler von Bodenstein und Kirchhoff, die in der Taunus-Region spielen, bekannt wurde, sprach im Interview mit der Apotheken-Umschau über ihren neuesten Krimi „Muttertag“, der aktuell in zwei Folgen im ZDF gesendet wurde. Im Rahmen dessen bezog die 54-Jährige auch Stellung zum Glauben an Gott, der ihr Leben begleitet.

Nele Neuhaus bezeichnete gegenüber der Apotheken-Umschau es aös glücklichen Umstand, dass sie erst im fortgeschrittenem Alter mit diesem immensen Erfolg umgehen musste. Dabei betont die Erfolgsautorin:

„Wichtig ist, mit den Füßen fest auf dem Boden zu bleiben.“

Über das Fundament ihrer Bodenhaftung gibt die 54-Jährige Auskunft, wenn sie auf die Frage, ob sie an Schicksal glaube, antwortet:

„Ich gehe zwar nicht ständig in die Kirche, aber der Glaube an Gott ist ein Geländer für mich.“

Ganz im Sinn der biblischen Unterscheidung der Geister, die eine zentrale Übung in den „Exerzitien“ des Ignatius von Loyola ist, erklärt Neuhaus, dass sie bei der Interpretation ihres Lebensweges „hin- und hergerissen“ sei, ob sie dies als „göttliche Vorsehung?“ oder als „Schicksal“ deute.

Bezüglich förderlicher Werte und Einstellungen im Leben gab die erfolgreiche Schriftstellerin auch ganz praktische Tipps. So benennt sie die Geduld als bedeutend, um sein eigenes Talent zu entfalten. Kreativität entstehe nicht im Stress, sondern in Phasen der Ruhe, „wenn man die Gedanken mal ziellos kreisen lassen darf“, so Neuhaus.

Weiter schilderte sie, dass sie es als heilsam erlebte, nicht zu sehr mit den Dingen, die das Leben mit sich bringt, zu hadern. So hätten ihr Schicksalsschläge wie etwa ein lebensbedrohliches Aortenaneurysma über dem Herzen folgendes gelehrt:

„Hadere nicht zu viel mit Dingen, die passieren! Alles im Leben hat am Ende einen Sinn.“

Auch in den dunklen Momenten des Lebens gelte für sie, sich nicht entmutigen zu lassen, sondern wieder aufzustehen.

Ein gutes Korrektiv für eine Lebenseinstellung, dass am Ende alles gut wird, ist ein Gottvertrauen, wie es für viele Menschen in der Heilstat Christi begründet ist. Wie wichtig ihr Gottvertrauen ist, schilderte Nele Neuhaus im November 2019 im Sendebeitrag „Augenblick mal!“ – Kirche in den NRW-Lokalradios. Im Kontext des Themas „Erfolg und Gottvertrauen“ sagte sie:

„Der Erfolg ist ein flüchtiger Geselle. Und ich glaube, man braucht ein großes, ein starkes Geländer, an das man sich anlehnen kann, wenn der Erfolg eben nicht so kommt, wie man sich ihn wünscht.“

Zu ihrem starken Geländer erklärte sie:

„Mit Gottvertrauen geht vieles leichter im Leben.“

Wichtig sei dabei ihrer Meinung nach, sich nicht auf dem Gottvertrauen auszuruhen, sondern in der Beziehung zu Gott aktiv zu bleiben, so „dass Gott einem auch das Vertrauen schenkt“. Dann sei Gottvertrauen „auf jeden Fall eine ganz große Hilfe“.

Über ihre Vorstellung von Gott gab Nele Neuhaus im Juni 2019 in einem tiefsinnigen Interview mit Dirk von Nayhauß im Magazin Chrismon Auskunft (wir berichteten), in dem sie erzählte, dass ihr der „feste“ Glaube an Gott gerade in schweren Lebenssituationen wie Krankheit und Trennung „sehr geholfen“ habe. So habe sie sich in solchen Situationen auch nie hoffnungslos gefühlt. Weiter erfahre sie die Nähe Gottes in der Natur und beim Empfinden von tiefer Ruhe. Bereits damals betonte sie:

„Mein Glaube ist sehr tief und sehr fest, er ist wie ein Ge­länder in meinem Leben.“

Ganz konkret beschrieb Nele Neuhaus, wie sie durch ihre Beziehung zu Gott eine schmerzhafte Trennungserfahrung durchgestanden hat. Dazu sagte sie im Chrismon-Interview:

„Ich bete viel, auch während der Trennung von meinem ersten Mann. Nachdem ich regelrecht geflohen war, wohnte ich bei einer Bekannten in Hamburg, es war kurz vor Weihnachten. In der Nähe gab es eine katholische Kirche, da ging ich hin.“

Das, was sie dort beim einfachen Dasitzen und zur Ruhe zu kommen erfuhr, erlebte sie als „wunderbar“, was die Schriftstellerin wie folgt näher erläuterte:

„Es war einer der berührendsten Momente in meinem Leben, weil ich begriff: Es geht weiter. Ich muss keine Angst haben.“

So hadere und zweifle sie auch nicht mit Gott. Vielmehr äußert sie gewiss:

„Gott ist für mich wirklich da.“

Auch vor dem Tod fürchte sie sich nicht, gerade weil sie ihr Leben schon oftmals „in Gottes Hand gelegt“ habe.

Gut so ein Geländer in Freude und Leid des Lebens zu haben.

Quellen: apotheken-umschau.de, augenblickmalonline.de, chrismon.evangelisch.de

Autor: Martin Meyer

Ein Audio-Statement von Nele Neuhaus zu ihrem Gottvertrauen gibt es

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