Foto: © Bayerische Staatskanzlei

Schwester Teresa Zukic mit Bayerischem Verdienstorden ausgezeichnet

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Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat der Brunnen-Autorin Schwester Teresa Zukic den Bayerischen Verdienstorden verliehen. Im Antiquarium der Münchener Residenz würdigte Söder die Verdienste der ehemalige Leistungssportlerin. Nachdem sie ihre Berufung als Ordensfrau gefunden habe, sei sie jetzt „eine unkonventionelle Kirchenfrau“. Mit ihren zahlreichen Büchern wie Lebe, lache, liebe – und sag den Sorgen Gute Nacht und bei ihren Vorträgen habe sie „mit Humor und ansteckender Begeisterung vielen … Zuversicht gegeben und sie im Glauben gestärkt. Mit ihrer positiven Ausstrahlung ist Schwester Teresa ein echte Mutmacherin für die Menschen …“, so Söder. Im Herbst 2022 ist ihr neuestes Buch im Brunnen Verlag erschienen: Jetzt erst recht … lebe, lache, liebe!, in dem sie auch über den Umgang mit einer schweren Krebserkrankung berichtet. Schwester Teresa erhielt den seit 1957 verliehenen Bayerischen Verdienstorden mit 87 anderen Bürgerinnen und Bürgern, die herausragende Leistungen in Ehrenamt, Wissenschaft, Kunst, Kultur, Forschung und ihrem persönlichen Leben erbracht haben. Darunter sind Altkanzlerin Angela Merkel und der zweifache Olympiasieger Eric Frenzel.

 

Kürzlich titelte die Stuttgarter Zeitung mit der Schlagzeile „Ordensschwester Teresa – Influencerin im Namen Gottes“ über die 58-Jährige, die die Botschaft der Nächstenliebe über alle Kanäle verbreitet. Weiter wird wie folgt berichtet: ‚Weiße Haube, blauer Schleier, blaues Gewand, Holzkreuz um den Hals – Teresa Zukic sieht aus wie eine ganz normale Ordensfrau. Nichts jedoch ist gewöhnlich an dieser schillernden Schwester, die erstmals 1991 in der Sat-1-Show „Schreinemakers live“ als „Skateboard fahrende Nonne“ öffentlich in Erscheinung trat.‘

Schwester Teresa war einst zwei Redakteurinnen aufgefallen, denen sie von ihrem Engagement für Kinder in sozialen Brennpunkten sowie von ihrer Leidenschaft fürs Skateboardfahren, fürs Fußball- und Basketballspielen und für die E-Gitarre erzählte. Dies ebnete seinerzeit den Weg in die Schreinemakers-Sendung.

In ihrer Kinder- und Jugendzeit, in der sie ein Sportinternat besuchte, war Zukic Leistungssportlerin und wurde Hessische Meisterin am Schwebebalken sowie Badische Meisterin im Mehrkampf. Ihre Leidenschaft für Gott, die heute in Zeitungsheadlines wie „Schwester Teresa Zukic: Gott ist ihr bester Freund“ (Mainpost) ihren Ausdruck findet, entwickelte sie erst später.

Wie auf Wikipedia berichtet wird, kam es im Jahr 1983 zum Perspektivwechsel in ihrem Leben, als sie in einer schlaflosen Nacht sich eine Bibel zur Hand nahm und darin auf die Bergpredigt stieß. Die Worte der Bergpredigt ließen sie nicht mehr los und veränderten ihr Leben. Daraufhin sei sie Christin geworden und habe sich taufen lassen. In ihrem Buch Zwölfmal Segen für dich – Überrascht von der Freundschaft mit Gott“ aus dem Jahr 2016 erklärte sie dazu:

„Dabei habe ich ihn (Gott) nie gesucht. Er hat mich gefunden. (…) Ein Abenteuer des Vertrauens begann. Ein Abenteuer mit der Bibel begann.“

Die Beziehung zu Gott, den sie als ihren Freund begreift, brachte eine völlige Neuorientierung ihres Lebens mit sich, so dass sie kurze Zeit später ihre sportlichen Ambitionen aufgab und sich für ein Leben als Ordensschwester entschied.

 

Im Interview mit katholisch.de berichtete Schwester Teresa im Oktober 2016 ausführlich über ihre Bekehrung. Bis zu ihrem 18. Lebensjahr sei ihr Leben im Sportinternat „rund um die Uhr auf Leistung getrimmt“ gewesen. Zu dieser Zeit sei sie noch nicht getauft gewesen und habe sich auch nicht mit Gott groß auseinandergesetzt. Als ihr ein stetig wiederkehrendes Leben aus Training verbunden mit anschließendem Erfolg „irgendwann nicht mehr“ ausreichte, kam es zu diesem Moment in einer schlafenlosen Nacht im Jahr 1983, als sie zu einer Bibel griff, die ihr eine Schulfreundin zuvor überlies. Zur tiefen Bedeutung, die die gelesenen Worte der Bergpredigt für sie schlagartig hatten, berichtete sie rückblickend:

„Ich kann mich noch gut erinnern an den Satz aus der Bergpredigt: ‚Selig, die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott schauen.‘ Im Bruchteil von Sekunden war ich eine andere.“

Bis dahin habe sie „nie gebetet oder in der Bibel gelesen“. Die Worte der Bergpredigt berührten sie so stark, dass sie „von einem Tag auf den anderen“ ihre Sportkarriere an den Nagel hängte. Diesbezüglich erklärte Schwester Teresa:

“ Ich wollte ein neues Leben mit Jesus beginnen. Ich habe mich dann taufen lassen und später wurde ich Ordensschwester bei den Vinzentinerinnen in Fulda.“

Im Entscheidungsprozess zu diesem Schritt habe sie von Anfang an ein Gefühl der Sicherheit gehabt. Zur Lebensveränderung, die mit ihrem Perspektivwechsel einherging, teilte sie im katholisch.de-Interview mit:

„Ich fühlte mich unendlich geliebt und getragen von Gott. Jetzt musste ich nichts mehr dafür tun oder leisten, um geliebt zu sein. Ich war schon geliebt, ohne dass ich es verdient hatte. Keine Hürden mehr, die ich überwinden musste und keine Fragen mehr, warum ich das alles tue. Nun hatte ich endlich Zeit für mich und konnte mir über die wichtigsten Dinge in meinem Leben Gedanken machen.“

In ihrer Ausrichtung auf ein Leben in Beziehung mit Gott wurde ihr im Lauf der Zeit bewusst, dass sie über ihre sportliche Begabung hinaus von Gott „so viele Talente“ mehr geschenkt bekommen habe. Sie entdeckte, dass sie „wunderbar malen und kochen kann“, darüber hinaus sogar musikalisch begabt ist und zudem „gut mit Kindern umgehen kann“. Dazu betonte Schwester Teresa:

„Hätte ich die eine Tür damals nicht zu gemacht, hätte Gott nicht so viele neue Türen öffnen können, und ich hätte viele Talente, die mir gegeben waren, nie entdeckt.“

Klarheit und Stärke in ihrem Tun erfährt sie „aus dem regelmäßigem Gebet und aus der Bibel“, so die Ordensschwester.

Wenn der Gründer des Jesuiten-Ordens, Ignatius von Loyola (1491 – 1556) als wegweisend für ein weitreichendes Weltbild hervorhebt, Gott „in allen Dingen suchen, im Sprechen, im Gehen, Sehen, Schmecken, Hören, Denken, überhaupt in allem, was wir tun“, dann ist Schwester Teresa Zukic ein lebendiges Beispiel für die Relevanz dieses Lebensmottos.

Quellen: Presseinformation – Brunnen Verlag, stuttgarter-nachrichten.de, mainpost.de, katholisch.de, dioezese-linz.at

Foto: © Bayerische Staatskanzlei