Selbstbehauptungstrainer Michael Stahl: „Vergebung hat mein Leben verändert“
Der ehemalige Promi-Bodyguard Michael Stahl, der u.a. für die Sicherheit von Muhammad Ali zuständig war, lebt heute ein vielseitiges Leben, in dem er unter seinem Label Protactics u.a. als Selbstbehauptungstrainer, als Referent für Gewaltprävention an Schulen und als Autor (u.a. „Kein Herz aus Stahl“ und aktuell „Vom Abseits ins Leben“) tätig ist. Mitte der 2000er Jahre erfuhr sein Leben den entscheidenden Perspektivwechsel, als er sich für ein Leben in Beziehung zu Jesus Christus entschied. Über die dadurch gewonnene Herzenshaltung wurde dem heute 54-Jährigen tiefe Vergebung möglich, die ihn befreite und heute den Fokus auf das richten lässt, was wirklich wichtig im Leben ist. Darüber sprach er aktuell in einem berührenden sowie kurzweiligen Gespräch im neuen Talkformat „Wie man Riesen bekämpft“ von David Kadel.
Michael Stahl schilderte, dass er in ärmlichen Verhältnissen groß wurde, in denen er viel physische und psychische Gewalt, insbesondere durch seinen Vater, erfuhr. Dass er selbst nicht auf die schiefe Bahn geriet, Schicksalsschläge im Leben ihn nicht unterkriegen konnten und ihm 2007 sogar die Versöhnung mit seinem Vater möglich wurde, führt Stahl auf seine Verbindung zu Jesus Christus zurück, die sein Herz verwandelt habe. Als entscheidenden Impuls, diese Verbindung zu suchen, benennt der Selbstbehauptungstrainer folgenden Satz seiner Oma Elisabetha, der ihm in Erinnerung kam, als er nicht mehr weiter wusste:
„Bub, ich habe zwei Weltkriege überlebt. Ich hab den Verlust eines Kindes überlebt, aber Jesus war immer da.“
Bis zu seinem 37. Lebensjahr sei er „relativ unsicher durch mein Leben gestolpert“, wobei er nach außen aber Stärke und Sicherheit gezeigt habe. Wahre Sicherheit und Stärke erfuhr sein Leben aber erst nach seinem Perspektivwechsel, was Stahl u.a. wie folgt zum Ausdruck bringt:
„Vergebung hat mein Leben verändert.“
Tief bewegend schilderte der Autor von Büchern, in denen er die grundlegenden christlichen Werte anschaulich vermittelt, wie er sich mit seinem Vater versöhnte und sein Vater infolgedessen nach und nach mit dem Trinken aufgehört habe und „der beste Opa“ geworden sei.
Michael Stahl betonte, dass man auf dem Weg zur Versöhnung „nichts erzwingen“ könne und dass Versöhnung auch dann noch möglich sei, „wenn der Gegenüber nicht mehr lebt“. Dazu erklärte er:
„Als Christ habe ich die gute Nachricht: Jesus starb auch für die Dinge, die wir nie getan haben.“
Die Heilstat Christi verwandelte das Leben von Michael Stahl grundlegend. So ist es ihm heute wichtig für andere Menschen da zu sein. Bis heute habe er 30 Menschen im Sterben begleitet, wodurch er das, was am Kreuz vor 2000 Jahren für uns passiert ist, hautnah erleben konnte. Stahl berichtete von einem 52-jährigen Polizisten, der ihm am Sterbebett sagte: „Sag den Leuten da draußen. Am Ende, wenn alles vorbei ist, einer bleibt: Jesus!“
Auch im Umgang mit persönlichen Schicksalsschlägen wie einen Herzinfarkt oder einen schweren Verkehrsunfall, infolgedessen seine Frau ums Überleben kämpfte, erlebte Stahl, wie die Verbindung zu Jesus Christus ihn trägt. Offen gibt der erfolgreiche Autor zu, dass er auch als Christ tiefe Ängste durchlebte, denen er mit seinen Gebeten begegnete, wodurch er in der Erfahrung von „Gottesnähe mitten in der Angst, mitten im Sturm“ eine tiefe Glaubenserfahrung machte.
Zur Bedeutung des Gebets in seinem Leben teilte Michael Stahl mit:
„Gebete haben Macht. Das habe ich schon öfters erlebt.“
Sich heute vorzustellen, ohne Gott durchs Leben zu gehen, würde ihn auch in Anbetracht des Weltgeschehens, verzweifeln oder in Ablenkungen abgleiten lassen, ist Stahl überzeugt. Durch die vielen selbst gemachten Erfahrungen und darüber hinaus zu sehen, wie andere Menschen sich durch die Verbindung zu Jesus Christus verändert und inneren Frieden gefunden haben, ist der Glaube an Gott für Michael Stahl heute tiefe Gewissheit. Dazu betont er:
„Es gibt einen himmlischen Papa, der dich liebt so wie du bist.“
Die Verbindung, die er in Jesus zu Gott hat, mache heute seinen Wert aus, schilderte Stahl.
So ist es heute seine Mission, Menschen – sinnbildlich – zu umarmen, ihnen ein Lächeln zu schenken und Liebe weiterzugeben. Ganz in diesem Sinne appelliert er an Eltern:
„Sagt euren Kindern, dass ihr sie lieb habt. Das hat eine unfassbare Kraft.“
Stahl erzählte an einem Beispiel, wie er selbst seiner Tochter das Gefühl vermittelt, geliebt zu sein. Dazu sagte er:
„Mein Tochter hat jetzt Schulprüfungen und ich habe ihr gesagt ‚Du kannst überall eine 6 heimbringen‘, aber du musst mir nur eines versprechen: Du gibst dein Bestes. Und wenn man sein Bestes gibt, dann darf man verlieren. Das ist völlig in Ordnung. Aber sei nicht faul und schiebe es nicht auf die anderen.“
In Schulen ermutigt er heute mit seinem Programm zu Gewaltprävention auch andere junge Menschen, auf ihr Herz zu hören und nach tragenden Werten zu suchen.
Anbei das beschriebene Gespräch von Michael Stahl mit David Kadel zum Nachsehen: