Verkehrsminister Volker Wissing spielte viele Jahre die Orgel in seiner Kirchengemeinde

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Der Journalist Franz Josef Wagner, der seit 2001 die Kolumne Post von Wagner bei BILD schreibt, nahm in seinem Artikel vom 21. März 2023 Bezug auf den Umgang mit Verkehrsminister Volker Wissing und plädierte für den Wert der Barmherzigkeit. Dabei nahm er auch Bezug auf den Glauben des 52-jährigen FDP-Politikers. 

Wagner beschrieb die Ambivalenz, dass Wissing aufgrund seiner Haltung zum Verbrenner-Motor mit dem Argument der Technologieoffenheit für viele Menschen zur „Hassfigur“ wurde, wobei er selbst „grüner“ lebe als so mancher Hasser. Zur Beschreibung der nachhaltigen Lebensweise von Volker Wissing hob Franz Josef Wagner hervor, dass der Bundesverkehrsminister selbst „einen kleinen, alten Familiengolf“ fahre und als Weinbauer wisse, „was Klima bedeutet“. Hier werde ein Mensch „zu einem Unhold“ erklärt, der in den Augen des BILD-Kolumnisten „das Gegenteil eines Bösewichts“ sei. In diesem Kontext erwähnt Wagner, das Wissing als Sohn eines calvinistischen Predigers im christlichen Glauben erzogen wurde und später als Organist in seiner Dorfkirche tätig war.

Im Juli 2022 titelte die Wochenzeitung Die Zeit in einem Artikel über Volker Wissing mit der Headline „Denn dein ist das Amt“ und ging darin der Frage nach, wie Volker Wissing als „bekennender Christ, der den Konsum verurteilt“ auch Verkehrsminister für die FDP sein könne. Dabei nahm der Autor direkt am Anfang seines Artikels Bezug auf die Organisten-Tätigkeit von Volker Wissing und schrieb: ‚Es fällt nicht schwer, sich vorzustellen, wie Volker Wissing früher hier oben saß. Wie er Sonntag für Sonntag ein paar Minuten vor Beginn der Messe an der St.-Oswald Kirche ankam, die schmale Treppe zur Orgel hinaufstieg und sich dort auf die Bank setzte. Rechterhand steht ein Schemel, darauf ein dickes Liederbuch in rotem Einband. 13 Jahre saß Wissing hier oben, jede Woche, er suchte die Stücke aus und spielte für die Gemeinde.‘

Unmittelbar nach der Bundestagswahl widmete sich das evangelische Sonntagsblatt in der Serie „Wie christlich ist die neue Bundesregierung?“ der Frage, wie einzelne Regierungsmitglieder in Glaubens- und Kirchenfragen denken. Dabei wurde auch über Volker Wissing berichtet und zunächst festgehalten, dass dieser evangelischer Christ ist, als Kirchenmusiker, als Organist im Nebenamt bei der Protestantischen Kirchengemeinde Heuchelheim aktiv war und seine Ausbildung an der Orgel am Kirchenmusikalischen Seminar in Bad Bergzabern durchlief. Zudem wurde berichtet, dass Volker Wissing, der ’nicht viel über seinen Glauben‘ spreche, im Jahr 2019 in einem Interview mit dem Gemeindebrief der Mainzer Luthergemeinde „Alles in Luther” durchblicken ließ, dass ihn Kirche in klassischer Form zusagt. Diesbezüglich erklärte er:

„Diese ganzen Versuche, Gottesdienste zu einer Entertainmentveranstaltung zu machen, bei denen man irgendwie Spaß hat oder so, das ist ehrlich gesagt nicht meine Welt.“

Vielmehr genüge es ihm, wenn in einer Kirche ein Kreuz hänge und er eine gute Predigt hören könne. Darüber hinaus verriet er in diesem Interview, dass er seinerzeit dabei war, Hebräisch zu lernen, weil es ihn fasziniert habe, wie präsent biblische Texte in Israel seien und selbst in Heavy-Metall-Musik eine Rolle spielten. Weiter teilte er mit:

„Und dann habe ich mir gesagt, das wäre ein schöner Respekt gegenüber der jüdischen Kultur, ihre Sprache zu lernen und etwas tiefer einzutauchen.“

Bei seiner Vereidigung als Bundesverkehrsminister verwendete er wie alle seine FDP-Kollegen die Gottesformel „So wahr mir Gott helfe“, während Bundekanzler Olaf Scholz sowie grüne Minister insgesamt ganz ohne den Gotteszusatz auskamen (Mehr dazu unter: welt.de, pro-medienmagazin.de).

Quellen: bild.de, zeit.de, sonntagsblatt.de, stern.de, welt.de