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Wohltäter Tony Rinaudo: „Alles, was ich tue, geschieht aus meiner christlichen Überzeugung heraus“

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Der Filmproduzent und Regisseur Volker Schlöndorff, der 1980 für seinen Spielfilm „Die Blechtrommel“ mit dem Oscar ausgezeichnet wurde, hat einen Film über den australischen Agrarwissenschaftler und gläubigen Christen Tony Rinaudo und seine Arbeit gemacht. Dessen Persönlichkeit, die sich aus seinem tiefen Glauben speist, berührte den 83-jährigen Filmemacher nachdrücklich.

Tony Rinaudo’s Wirken gibt Hoffnung in einer Welt, in der sich der Klimawandel weltweit immer mehr bemerkbar macht. So findet man zum Beispiel in großen Teilen Afrikas heute oft verdorrte Erde vor. Hier setzt die Arbeit des 65-Jährigen an. Mit Hilfe der FMNR-Methode lässt er dort, wo Dürre herrscht, ganze Wälder wiedererstehen, was dazu führt, dass sich an vielen Orten wieder Wasserquellen bilden. Infolgedessen verdoppeln sich die Ernteerträge, sodass die Menschen nicht mehr hungern müssen und es genug Brennholz in der Nähe gibt.

Wie die österreichische Zeitung Der Standard im Jahr 2015 berichtete, sieht sich Tony Rinaudo, der für die christliche Hilfsorganisation „World Vision International“ arbeitet, als Gottes Werkzeug gegen den Hunger in Afrika. Sein Tun ist für ihn die Erfüllung eines Kindergebets, in dem er folgende Sätze nach oben richtete:

„Lieber Gott, gebrauche mich irgendwie, irgendwo, um etwas zu bewirken.“

Für seine Entwicklung der speziellen Wiederaufforstungsmethode in Afrika erhielt der Missionar und Agrarwissenschaftler Tony Rinaudo im Jahr 2018 den Alternativen Nobelpreis („Right Livelihood Award“). Wie das christliche Medienmagazin Pro und das Online-Portal jesus.de anlässlich dessen berichteten, war der Australier sich gewiss, dass Gott sein Vorhaben leiten würde, als er Mitte der 1980er Jahre beschloss, in den Niger zu gehen. Anfangs überwog beim ihm aber zunächst die Verzweiflung angesichts der Lage, die er vor Ort sah. Folgende Worte habe er damals lauthals gen Himmel gerichtet:

„Gott, vergib uns, dass wir das Geschenk deiner Schöpfung kaputt machen.“

Und weiter:

„Deswegen müssen die Menschen hier hungern. Aber du liebst uns doch, wir sind doch deine Kinder. Du hast Jesus geschickt, um uns zu retten. Bitte hilf uns. Öffne unsere Augen für das, was wir tun sollen!“

Hoffnung keimte in ihm auf, als er auf die Idee der Wiederaufforstungstechnik FMNR (Farmer Managed Natural Resources) kam, wofür er schlussendlich sogar den alternativen Nobelpreis erhielt.

Das Fundament für seine Motivation und der Motor für sein Tun liegt im christlichen Glauben begründet. Diesbezüglich erklärte Tony Rinaudo:

„Alles, was ich tue, geschieht aus meiner christlichen Überzeugung heraus, dass wir unsere Mitmenschen lieben und dass wir Gottes Schöpfung bewahren sollen. Menschen beizubringen, was sie tun können, um auf Gottes Schöpfung aufzupassen, ist eine wunderbare Art, Nächstenliebe zu zeigen.“

Weiter betonte er:

„Ich bin mir sicher, dass es Menschen gibt, die Gott näher kommen, wenn sie sich um seine Schöpfung kümmern.“

 

Oscar-Gewinner Volker Schlöndorff, der Rinaudo’s Wirken im Film „Der Waldmacher“, der am 5. April in Berlin Premiere feierte, würdigte, zeigte sich im Interview mit der Wiener Zeitung vom Protagonisten seines Dokumentarfilms tief beeindruckt. Er habe Tony Rinaudo 2018 bei einem Vortrag in Berlin kennengelernt und sei „sofort begeistert von Tonys Persönlichkeit“ und seiner Arbeit gewesen, so dass er ihm unmittelbar vorgeschlagen habe, „einen Dokumentarfilm über ihn zu machen“.

Überwältigt von dessen Charakter und Ausstrahlung sagte der 83-jährige Oscar-Preisträger sogar einmal: „Wenn er der Messias ist, dann will ich sein Prophet sein.“ Darauf angesprochen, dass der Waldmacher sehr religiös ist und aus seinem Glauben die Kraft für seine Arbeit schöpft, bezog Volker Schlöndorff wie folgt Stellung zu seinem Glauben:

„Ich weiß nicht genau, ob ich gläubig bin.“

Sicher sei er sich aber, dass er nicht religiös sei.

Im Interview mit domradio.de, in dem Schlöndorff aktuell über seinen Film „Der Waldmacher“ spricht, zeigt sich der Filmemacher beeindruckt vom Glauben von Toni Rinaudo, den er als dessen Motor wahrnimmt. Dazu sagt Schlöndorff:

„In diesem glücklichen Zustand bin ich nicht, ich bin ein Agnostiker und Skeptiker.“

Weiter bringt er zum Ausdruck, dass er zum einen weit entfernt von Leuten sei, die etwas gegen gläubige Menschen hätten, sowie dass er zum anderen eine Sichtweise von Religion als „Opium des Volkes“ nicht teile. Vielmehr erkennt er an, „dass Religion den Leuten die Kraft gibt, durchzuhalten, also eine Gläubigkeit, die auf Hoffnung beruht“. In diesem Kontext betont Schlöndorff:

„Die Gläubigkeit in Afrika hat mir gut gefallen, sie ist irgendwie natürlich.“

 

Im Oktober 2020 erklärte Volker Schlöndorff im Interview mit dem Magazin Chrismon, dass er keine personale Vorstellung von Gott habe, aber eine höhere Ordnung erkenne (wir berichteten).

Weiter schilderte Schlöndorff, dass er im evangelischen Glauben aufwuchs und im Alter von 16 Jahren in einem Jesuiteninternat in Frankreich „gelandet“ war, wo er sich „sehr wohlgefühlt habe“ und sich mit den Patres ausgetauscht habe. Dazu verriet er, dass es sogar die Patres waren, die ihn ermutigt hätten, Filme zu machen.

Außerdem erklärte der erfolgreiche Regisseur, dass er in seiner Kindheit „immer gebetet“ und sich dabei an seine verstorbene Mutter erinnert habe. Dazu sagte er:

„Sie hat meinen Bruder und mich beschützt, sie war in meiner Kindheit der Statthalter Gottes.“

Auch heute spielt das Gebet in seinem Leben eine Rolle, was er wie folgt zum Ausdruck brachte:

„Auch wenn man nicht an Gott glaubt, kann man beten, ein Stoßseufzer, ein Anflehen.“

 

Dass der christliche Werte der Nächstenliebe ihm wichtig ist und eine Motivation für sein Handeln darstellt, zeigt sich, wenn Schlöndorff gegenüber der Wiener Zeitung aktuell berichtet, dass er fünf Jahre lang Geflüchtete aus Kamerun bei sich zuhause aufnahm und aktuell einer Mutter und ihrem dreijährigem Kind, die vor dem Krieg in der Ukraine geflohen sind, bei sich Obdach gibt. Dazu sagt der Filmemacher:

„Für mich war sofort klar: Der Platz ist frei und muss wieder besetzt werden. Sie können bleiben so lange es nötig ist und so lange sie wollen.“

Volker Schlöndorff und Tony Rinaudo – zwei starke Typen mit christlicher Prägung!

Quellen: wiener-zeitung.at, derstandard.at, erf.de (1), erf.de (2), willowcreek.de, pro-medienmagazin.de, jesus.de, domradio.de, chrismon.evangelisch.de

Anbei der Trailer zum Film „Der Waldmacher“: