Johannes Volkmann: „Wir sollten als Christen einen positiven Unterschied machen“

Der 26-jährige CDU-Politiker Johannes Volkmann, der der Enkel des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl (1930-2017) ist, will Mitglied des Deutschen Bundestags werden. Wie für seinen Großvater ist für den Enkel die Orientierung im christlichen Glauben von großer Bedeutung, worüber Volkmann vor Kurzem im Interview mit dem christlichen Medienmagazin Pro (Ausgabe 5/2023) sprach.

Zu seinem Umgang damit, dass der eigene Großvater einer der einflussreichsten Persönlichkeiten in der Geschichte der Bundesrepublik gewesen ist, erklärt der Enkel, dass er als Kind seinen Großvater in Oggersheim regelmäßig besucht habe und er ihn „jedenfalls nicht ‚Herr Bundeskanzler‘ genannt“ habe, sondern er für ihn eben einfach der Opa gewesen sei, schilderte Johannes Volkmann.

Zur Relevanz des Glaubens in seinem Leben berichtete der evangelisch getaufte Christ von einer entscheidenden Begegnung, als er in der Oberstufe im Rahmen eines Auslandsaufenthaltes ein Halbjahr in British Columbia im Westen Kanadas war und dort den Sohn eines evangelischen Pastors kennenlernte. Der Austausch mit ihm war für Volkmann prägend, was er wie folgt beschrieb:

„Da habe ich mich entschieden, mit meinem Leben Jesus nachzufolgen.“

Nachfolge bedeute für ihn, durch regelmäßiges Gebet, Gemeinschaft mit anderen Christen und das Lesen in der Bibel, „eine persönliche Beziehung im Glauben [zu] leben“. Diese Grundorientierung ist auch bedeutend für sein politisch Handeln. Dazu erklärt Johannes Volkmann gegenüber Pro:

„Für mich heißt das: Menschen helfen – nicht aus politischer Opportunität, sondern aus Dienst am Nächsten. Das soll gar nicht zu pathetisch aufgeladen klingen, aber ich glaube: Wir sollten einen positiven Unterschied machen als Christen.“

Zum Christ-Sein gehört für ihn auch „eine ehrliche Fehlerkultur“ dazu, fügte er hinzu.

Volkmann bekennt sich klar und ganz selbstverständlich zu seinem christlichen Glauben. Dazu ermutigt er auch seine Mitchristen mit folgenden Worten:

„Ich bin überzeugt, dass Christen in Deutschland weniger zaghaft und verschämt sein sollten, wenn es darum geht, unseren Glauben zu bekennen.“

 

Wie für Enkel Johannes Volkmann war auch für Großvater Helmut Kohl (1930-2017), der sich zum katholischen Glauben bekannte und ein überzeugter Verfechter der Ökumene war, der christliche Glaube im privaten wie auch im politischen Handeln eine wichtige Orientierungshilfe. Diesbezüglich betonte er ehemalige deutsche Bundeskanzler einmal:

„Für mich ist der christliche Glaube die wichtigste Quelle der Kraft und der Freiheit. Er sagt mir, dass wir als schwache, fehlbare Menschen Vollendung nicht aus uns selbst heraus finden können, sondern nur durch das Heilswirken Gottes.“

Die Botschaft von Jesus Christus sei befreiend, gerade auch für jemanden, der in politischer Verantwortung stehe.

Im Jahr 1994 erklärte Kohl:

„Ich glaube nicht, dass ein Land ohne Glauben an Gott Zukunft hat. In diesem Jahrhundert sind in Europa die totalitären Systeme, die von Staats wegen Gottlosigkeit propagierten, gescheitert.“

Der Speyerer Dom lag dem Altkanzler besonders am Herzen und war in seiner Amtszeit fester Bestandteil im Besuchsprogramm für ausländische Staatsgäste – von König Juan Carlos über Michail Gorbatschow und Boris Jelzin bis zu George Bush und Vaclav Havel. 1987 kam Papst Johannes Paul II. bei seinem zweiten Deutschlandbesuch nach Speyer.

Zum Tod von Helmut Kohl am 16. Juni 2017 titelte katholisch.de mit der Headline „Kanzler und Katholik“.

Quellen: pro-medienmagazin.de, johannes-volkmann.de, katholisch.de