Astrophysiker Heino Falcke: „Gott spricht auch durch die Wissenschaft“

Am Dienstagabend wurde dem Astrophysiker Prof. Dr. Heino Falcke, dem im April 2019 mit seinem Team die erste Aufnahme eines schwarzen Lochs im Universum gelang, der christliche Medienpreis „Goldener Kompass“ verliehen. Der 55-jährige Professor an der Radboud-Universität Nijmegen wurde für sein Buch „Licht im Dunkeln. Schwarze Löcher, das Universum und wir“ ausgezeichnet, in dem er beschreibt, warum jedes Forschen einer Suche nach Gott und einem Sinn im Ganzen gleichkomme.

Heino Falcke bekennt sich ganz selbstverständlich zu seinem christlichen Glauben (wir berichteten). In seinem Buch, für das er nun ausgezeichnete wurde, verbindet der Physiker seine wissenschaftlichen Entdeckungen auch mit seinem persönlichen Glauben. Für ihn sind christlicher Glaube und naturwissenschaftliche Erkenntnis alles andere als sich gegenseitig ausschließend. So antwortete Falcke in der ERF-Sendung „Gott sei Dank“ im Jahr 2018 auf die Frage, ob es für ihn kein Gegensatz sei, an einen persönlichen Gott zu glauben und auf der anderen Seite Naturwissenschaftler zu sein, mit folgenden Worten nüchtern:

„Absolut nicht, sonst wäre ich ja nicht Wissenschaftler geworden.“

Er habe es „bis heute nicht begriffen“, woher die These komme, dass man entweder Wissenschaftler oder gläubig sein müsse. Dabei verwies er auch darauf, dass viele der großen Wissenschaftler wie zum Beispiel auch Max Planck gläubige Menschen waren. Weiter betonte Falcke in dieser Sendung, dass die Dimension „Glaube, Liebe, Hoffnung“ den Menschen zum Menschen mache, einzigartig im Universum sei und etwas anderes darstelle als das, was wissenschaftliche Erkenntnis liefert. In diesem Zusammenhang erklärte Heino Falcke:

„Ich glaube, dass Gott nicht nur etwas ist, sondern jemand.“

Und weiter:

„Ich glaube, dass das, was uns mit Glaube, Liebe und Hoffnung so ausmacht, keine Illusion ist, sondern dass Glaube, Liebe und Hoffnung von Angang an da waren in diesem Urknall, in diesem Anfang dieser Welt, in dieser Schöpfung dieser Welt.“

Dabei erklärte er, dass er sich gewiss sei, dass über die Materie, Regeln und Gesetze hinaus nicht nur ein „zynisches Verzweifeln“ bleibt, sondern „dass, da immer noch Hoffnung ist“. Diesbezüglich gab er zu bedenken:

„Das ist so ein Glaubenssatz, den man aber nicht im All findet.“

So mancher Wissenschaftler traue sich nicht weiter zu gehen und über die Sammlung der Naturgesetze hinaus etwas Größeres anzuerkennen, meinte Falcke weiter.

In seinem Buch „Licht im Dunkeln. Schwarze Löcher, das Universum und wir“, für das er aktuell von der christlichen Medieninitiative Pro mit dem „Goldenen Kompass“ ausgezeichnet wurde, verwies der 55-jährige Astrophysiker darauf, dass es doch bedenkenswert sei, dass Schwarze Löcher Grenzen der Erkenntnis aufzeigen. Dazu schrieb er:

„Wer es wagt, über die Grenzen der Physik hinaus zu fragen, kommt an Gott nicht vorbei.“

Diesbezüglich erklärt Falcke beispielsweise, dass jeder Mensch die „großen Fragen“ nach dem Woher, Wohin und Warum mit sich herumtrage und auch im Bereich der Liebe eine andere Form der Erkenntnis eine Rolle spielt als die wissenschaftliche. So betont er:

„Die Frage, ob ich geliebt werde oder was ich wert bin, erschließt mir die Sprache der Mathematik nicht.“

Wie in der ERF-Sendung „Gott sei Dank“ erklärt er auch in seinem Buch, dass er an einen personalen Gott glaubt, den er „allein im Gebet, im Feiern der Gemeinschaft, im Schauen auf Jesus und in der Größe und Schönheit des Weltalls“ sehen könne.

In seinem wissenschaftlichen Tun sehe er auf das All und auf das, was dahinter liegt. Das hindert Heino Falcke eben gerade nicht am Glauben, sondern bringt ihn zu einem noch größeren Staunen, das in seinem Glauben eine Antwort findet, was er in seinem Buch wie folgt beschreibt:

„Schaue ich auf den Menschen Jesus Christus, entdecke ich die menschliche Seite von Schöpfung und Schöpfer. So finde ich für mich einen Gott, der Anfang und Ende umfasst, dem ich nichts mehr beweisen muss und nichts mehr beweisen kann und bei dem ich jetzt schon zu Hause bin.“

 

In seiner Dankesrede für die Verleihung des „Goldenen Kompass“ betonte Heino Falcke, dass er versuche, dass zu tun, was er liebt, und auch davon zu erzählen. Dabei rief der Physiker dazu auf, dass wieder mehr Christen sich für Wissenschaft begeistern sollen. Dabei sollen sie keine Angst haben, denn:

„Gott spricht auch durch die Wissenschaft.“

Weiter hob der 55-Jährige hervor, dass wir heute in einem wissenschaftlichen Zeitalter leben, dass er aber das Gefühl habe, dass dies allein nicht reiche. Dabei stellte er die Frage in den Raum:

„Sind wir heute viel fröhlicher, viel hoffnungsvoller? Sind wir viel zuversichtlicher für die Zukunft?“

Wenn er mit Jugendlichen rede, habe er nicht den Eindruck, dass dies so sei. Dazu betonte Falcke:

„Wir wissen alles, aber wir haben keine Hoffnung.“

Die Menschen müssten wieder lernen „Wissen und Herz“ zusammenzubringen.

„Wir müssen Wissen und Glaube, Liebe, Hoffnung zusammenbringen. Wir brauchen beides für die Zukunft unserer Welt. Wir brauchen Wissen und wir brauchen Hoffnung.“

Heino Falcke – ein Wissenschaftler voller Hoffnung.

Quellen: pro-medienmagazin.de (1), youtube.com, pro-medienmagazin.de (2)

Anmerkung: Neben Heino Falcke wurde u.a. auch der TV-Moderator Markus Lanz mit dem „Goldenen Kompass“ für seine Moderationen und Studiogäste-Gespräche vor dem Hintergrund christlicher Werte ausgezeichnet (wir berichteten). Am 11. November 2020 war Heino Falcke in der ZDF-Talkshow von Markus Lanz zu Gast. Zwischen den beiden entwickelte sich ein Gespräch über Schwarze Löcher im Universum, dass zum Staunen anregte und den Politiker Franz Müntefering zur Frage an Heino Falcke bewegte, ob er sich vorstellen könne, dass hinter dem Universum ein Gott stehe (wir berichteten).

Dieser beeindruckende Talk ist noch bis zum 7.12.2021 (Beginn ab Minute 59:30) unter folgendem Link zu sehen:

zdf.de

Dass Heino Falcke durch seine Verbindung zu Gott als lebendiger Wissenschaftler erscheint, ist in seiner Dankesrede beim „Goldenen Kompass“ zu sehen:

Anbei die beschriebene ERF-Sendung „Gott sei Dank“ mit Heino Falcke: