Symbolbild von Ashish Bogawat auf Pixabay

Carlo Thränhardt hofft, dass seine verstorbene Frau „vielleicht von irgendwo auf uns schaut“

Die deutsche Hochsprung-Legende Carlo Thränhardt, der vor knapp 30 Jahren seine aktive Karriere in der Leichtathletik beendete und heute als Athletik- und Mentalcoach beim deutschen Davis-Cup-Team im Tennis tätig ist, sprach kurz vor seinem 65. Geburtstag im Interview mit der BILD-Zeitung über den Tod seiner Frau, die 2019 im Alter von 49 Jahren verstarb. Dabei brachte er eine Hoffnung über den Tod hinaus zum Ausdruck, auch wenn er selbst nicht an Gott glaube.

In den 80er Jahren lieferte sich Carlo Thränhardt mit den Stars der Hochsprung-Szene wie dem kubanischen Überflieger Javier Sotomayor, dem Schweden Patrik Sjöberg und Olympiasieger Dietmar Mögenburg spannende Duelle. Am 26. Februar 1988 stellte er in der Schöneberger Sporthalle in Berlin mit 2,42 m einen Hallenweltrekord auf, der heute noch hinter Sotomayors Weltrekord von 2,43 m aus dem Jahr 1989 die zweitbeste Höhe unterm Dach ist.

Als ‚größten Sprung seines Lebens‘ außerhalb des Sports nannte der 64-Jährige gegenüber BILD die Geburt seines Sohnes. Neben den Höhen musste aber auch Carlo Thränhardt mit den Tiefen des Lebens umgehen. 2019 verstarb seine Frau und Mutter seines Sohnes im Alter von nur 49 Jahren nach langer Krankheit. Danach gefragt, wie er das verkraftet habe, berichtet Thränhardt, dass dies „nicht zu beschreiben“ sei und er „sehr ungern darüber“ spreche. Die Nachfrage, ob er an Gott glaube, verneint der ehemalige Hochsprung-Star. Dennoch ist in ihm eine Hoffnung über den Tod hinaus verankert. So fügt Thränhardt hinzu:

„Aber ich glaube daran, dass meine Frau vielleicht von irgendwo auf uns schaut und will, dass wir glücklich sind. Unser Sohn und auch ich.“

 

Im März 2017 musste Carlo Thränhardt mit einer weiteren existenziellen Lebenssituation umgehen, als er bei einer Routineuntersuchung die erschreckende Diagnose erhielt: Aneurysma an der Herz-Hauptschlagader. Nach gut überstandener Operation sagte er seinerzeit gegenüber der dpa:

„Es geht mir wieder sehr gut, Gott sei Dank. Aber man wird schon nachdenklich.“

Im aktuellen BILD-Interview teilt Thränhardt zu seiner veränderten Lebenseinstellung mit:

„Ich sage heute nicht mehr so oft, ich muss. Ich sage viel häufiger, ich möchte. Das ist ein gewaltiger Unterschied.“

Quellen: bild.de, wikipedia.org, augsburger-allgemeine.de