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Christiane Underberg und Hubertine Underberg-Ruder führen mit christlichen Werten

In einem neuen Buch erklären prominente Katholikinnen, warum sie in der Kirche bleiben. Unter ihnen befindet sich die Unternehmerin und Mikrobiologin Dr. Hubertine Underberg-Ruder, die zusammen mit ihrer Mutter Christiane Underberg in vierter bzw. fünfter Generation die Geschäfte des Spirituosenherstellers Underberg in Rheinberg leitet.

Für ihr Buch „Wir bleiben“ (Hirzel Verlag) hat die Journalistin Elisabeth Zoll 18 prominente Frauen nach ihren Beweggründen, der Kirche die Treue zu halten, gefragt und aus ihren Antworten ein Buch gemacht.

Wie das Online-Portal kath.ch berichtet, geht Hubertine Underberg-Ruder ihrer katholischen Identität in „sieben Begriffen“ nach, die da lauten: „Sprechfähigkeit, Schöpfung, intrinsische Motivation, Dienen, Subsidiarität, Freiheit, Ökumene“.

Als Mikrobiologin hat die Underberg-Chefin ein besonderes Verhältnis zur Schöpfung, die für sie auch mit Kreativität und Innovation beschrieben werden könnte. Inspiration zu ihrer Auseinandersetzung mit der Schöpfung erfährt sie auch in Goethes Faust an der Stelle, wo Faust in seiner Studierstube nach einer adäquaten Übersetzung für den Begriff „Logos“ nachdenkt, der etwa mit Wort, Sinn, Kraft und Tat übersetzt werden könnte. Dazu schreibt Hubertine Underberg-Ruder:

„Heutiger ausgedrückt könnte man auch von Kreativität und Innova­tion sprechen statt von Schöpfung. Bei umgesetzten, kreativen Projekten spricht man von Innovation – Wort, Sinn, Kraft und Tat – eben.“

Dabei geht sie der Frage nach, woher „diese Kraft“ des Anfangs komme und warum diese Kraft seit dem Urknall immer da war und da ist. Dazu erklärt Underberg-Ruder:

„Wir wissen es nicht. Aber wir wissen, dass sie da ist – heute, jetzt. Vor diesem Gedanken war Gott für mich vor allem der Erschaffer der Welt. Nach diesen Gedanken ist er auch der, ‘der die Welt trägt und hält’. Dadurch ist mir seine Gegenwart bewusster. ‘Der uns hält’, ist für mich das, was man wohl Heiligen Geist nennt.“

 

Diese Rückbindung gibt ihr eine gute Orientierung. Bereits im November 2005 berichtete die schweizerische Handelszeitung mit der Headline: „Hubertine Underberg-Ruder: Eine Frau der klaren Werte“. Dabei wurde berichtet, dass der promovierten Mikrobiologin als Unternehmenslenkerin der Spagat zwischen Tradition und modernem Führungsstil gelingt. Weiter war in dem Artikel, der die Persönlichkeit und die Werteorientierung von Underberg-Ruder beschreibt, zu lesen, dass sie gemeinsam mit ihren Eltern und drei katholischen Priestern das bitter-süße Geheimnis der Rezeptur des Underberg Kräuterlikörs hütet und dass die Familie Underberg Mitglied beim Bund Katholischer Unternehmen in Deutschland ist und daher ihre moralische Leitschnur als christlich versteht. Dies sei „die Basis der Zusammenarbeit, auch für die Mitarbeiter aus anderen Religionen“, erklärte Hubertine Underberg-Ruder und betonte weiter, dass an diesen Werten nicht gerüttelt werden soll, auch später nicht, wenn eventuell die 6. Generation am Ruder sein wird. Als ihr wichtige Werte brachte sie Vertrauen, Loyalität, Glaubwürdigkeit, Verantwortung, menschliche Bindung zu den Mitarbeitern und innere Gelassenheit zum Ausdruck.

 

Die Orientierung an christlichen Werten wurde ihr von ihren Eltern vermittelt und vorgelebt. Ihre Mutter Christiane Underberg, die in vierter Generation das Unternehmen Underberg zusammen mit ihrem Mann Emil leitete, hob immer wieder den für sie wichtigen Glauben hervor. So etwa im Jahr 2007 als Referentin auf dem Kongress christlicher Führungskräfte, der alle zwei Jahre an wechselnden Orten für Menschen in Leitungspositionen unter dem Motto „Mit Werten in Führung gehen“ stattfindet und bis zu 4.000 Teilnehmer zählt.

Im März 2019 berichtete die Rheinische Post mit der Headline Die Frauen vom Underberg“ über das besondere Mutter-Tochter-Verhältnis von Christiane Underberg und Hubertine Underberg-Ruder. Die gemeinsame Leitung des Traditionsunternehmen aus Rheinberg funktioniere, weil Mutter und Tochter dieselben Werte teilen. So ist beiden Unternehmerinnen, die je vier Kinder zur Welt gebracht haben, der Wert der Familie, die Liebe zur Natur und Ehrlichkeit besonders wichtig. Mit ihrem unternehmerischen Tun wollen beide, „etwas bewegen und bewirken“, wie es Hubertine Underberg-Ruder ausdrückt, bzw. „unsere Werte in die Gesellschaft tragen“, so Christiane Underberg. Orientierung finden sie dabei in ihrer Rückbindung zu Gott. Dazu erklärte Hubertine Underberg-Ruder:

„Wenn man denkt, alles hinge nur von einem selbst ab, führt das in Überforderung und Angst.“

Und weiter:

„Wenn man glaubt, dass es etwas Höheres gibt, wie auch immer man das nennt, gibt das  Halt – und aus Halt wird Haltung.“

Ihre Mutter bestätigte die Auffassung ihrer Tochter: „Darum geht es“, sagte sie.

Die Rheinische Post schrieb zur Wertehaltung der beiden: ‚Lust an Freiheit, Vielfalt, Unternehmergeist – für die Underberg-Frauen beruht das alles auf einer inneren Stärke, die sie ihrem Glauben verdanken. Beide verstehen sich als christliche Unternehmerinnen, engagieren sich in der katholischen Kirche.‘

 

Vor Jahren erklärte Christian Underberg die Verbindung von ihrem Glauben und der Führung ihres Unternehmens wie folgt:

„Wir bemühen uns um werteorientierte, familienfreundliche Personalpolitik. Ich denke, dass uns christliche Werte gerade im Berufsalltag stark machen. Vor allem auch in Führungspositionen muss man immer wieder Entscheidungen treffen, die auch diese Werte beinhalten. Und da habe ich als Katholikin ein gutes Rüstzeug. Die christlichen Werte bieten eine ausgezeichnete Orientierung.“

Beim Jahresempfang 2013 der Christlichen Polizeivereinigung (CPV) in Nürnberg ermutigte die katholische Unternehmerin Christiane Underberg die Festgäste, Gott zuzutrauen, Unmögliches möglich zu machen, berichtete die evangelische Nachrichtenagentur IDEA. Es sei gut, auf Gottes Führung zu bauen und das Leben im Geiste Jesu Christi zu gestalten. Diesbezüglich sagte Underberg:

„Ich wünsche uns allen, dass wir das Abenteuer, das Leben heißt, im Geiste Jesu gestalten.“

Im Oktober 2011 berichtete der Deutschlandfunk über gläubige Unternehmer und schrieb: ‚„Christusnachfolge in der Chef-Etage“ – das ist keine Seltenheit, hierzulande gibt es eine stattliche Anzahl von Managern, die sich öffentlich zu ihrem Christentum bekennen.‘ Dabei wurde Christiane Underberg als katholische Unternehmerin hervorgehoben. Zu ihrer Unternehmensphilosophie erklärte sie:

„Wir wollen Gott und den Menschen dienstbar sein.“

Quellen: kath.ch, hirzel.de, handelszeitung.ch, pro-medienmagazin.de (1), handelsblatt.com, rp-online.de, pro-medienmagazin.de (2), deutschlandfunkkultur.de

Hinweis: Im Buch „Wir bleiben“ berichten neben Hubertine Underberg-Ruder noch Johanna Beck, Ulrike Boehmer, Katrin Budde, Claudia Danzer, Malu Dreyer, Andrea Fleming, Nora Gomringer, Monika Grütters, Felicitas Hoppe, Ursula Kalb, Gerlinde Kretschmann, Gudrun Lux, Andrea Nahles, Christel Neudeck, Annette Schavan, Gesine Schwan und Susanne Wasum-Rainer darüber, warum sie in der Kirche bleiben.