Fußball-Nationalspielerin Franziska Kett: „Ich bete vor jedem Spiel“
Am Mittwoch schied die deutsche Frauen-Fußball-Nationalmannschaft im Halbfinale bei der Europameisterschaft 2025 nach großem Kampf mit einer 0:1-Niederlage nach Verlängerung gegen Spanien aus. Eine der Überraschungen des Turniers war Franziska Kett, die beim FC Bayern München unter Vertrag steht. Kraft bezieht die 20-Jährige aus dem Gebet.
In den letzten beiden Jahren wurde Franziska Kett durch zahlreiche Verletzungen zurückgeworfen, infolgedessen sie beim FC Bayern weniger zum Einsatz kam. Umso überraschender war ihre Nominierung für den Kader der deutschen Nationalmannschaft für die Europameisterschaft 2025. Dort avancierte sie zur stillen Heldin.
Nachdem sich Außenverteidigerin und Kapitänin Giulia Gwinn im Auftaktspiel gegen Polen verletzte und ihr Ersatz Carlotta Wamser im dritten Gruppenspiel gegen Schweden die Rote Karte gesehen hatte, setzte Bundestrainer Christian Wück für die linke Abwehrseite auf Franziska Kett, die im Viertelfinale gegen Frankreich ihr EM-Debüt gab und gegen die französische Weltklasse-Dribblerin Delphine Cascarino eine Top-Leistung ablieferte. Die 20-Jährige, die jüngst ihr Abi schrieb, war unverhofft auf den EM-Zug aufgesprungen und spielte plötzlich eine entscheidende Rolle. Nach dem Spiel erklärte Franziska Kett:
„Ich war schon sehr aufgeregt, weil es erst mein viertes Länderspiel war. Ich bin mit dem Gedanken rein, dass ich nichts verlieren kann. Ich habe alles gegeben.“
Nach dem sensationellen Erfolg im Elfmeterschießen gegen Frankreich (Anmerkung: Die deutsche Mannschaft spielte ab der 13. Minute in Unterzahl) waren Schlagzeilen wie folgende über Franziska Kett zu lesen: „Lob von allen Seiten − Franzi Kett und ihre bemerkenswerte Reifeprüfung“ (heimatsport.de) oder „Sie war nicht die Heldin – und doch entscheidend“ (t-online.de), „Deutschland-Talent lässt alle staunen“ (sport1.de), „Franziska Kett: Abifahrt ins EM-Halbfinale“ (br.de), „Niederbayerin Franziska Kett begeistert im EM-Viertelfinale“ (pnp.de) oder „Die heimliche Matchwinnerin des Viertelfinalkrimis: Ein Kommentar zu Franziska Kett“ (90min.de).
Bundestrainer Christian Wück lobte die 20-Jährige nach der Partie: Es sei nicht „hoch genug einzuschätzen, wie sie sich gegen eine absolute Topspielerin der Franzosen behauptet hat“.
Auch im Halbfinale gegen Spanien zeigte die 20-Jährige auf der linken Außenverteidigerposition eine starke Vorstellung. Dazu merkte der Bundestrainer an: „Wir hatten zwei Außenverteidigerinnen. Die eine spielt nicht, die eine wechselt jetzt innerhalb der Bundesliga. Die waren beide sensationell gut, auf internationalem Niveau. Wir müssen schauen, dass wir die zum Spielen bekommen.“ Dabei sprach er über Franziska Kett, die beim FC Bayern wenig zum Einsatz kam, und Carlotta Wamser, die von Frankfurt nach Leverkusen wechselte.
Die BILD konstatierte mit Blick auf die Leistung von Kett und Wamser: ‚Um Verzeihung bitten müssen einige Kritiker – auch wir von BILD – Bundestrainer Christian Wück. Es gab Stirnrunzeln bei der Kader-Nominierung. Aber genau die unbekannten Talente wie Carlotta Wamser und Franzi Kett haben richtig Spaß gemacht.‘
Eine Ressource, um mit den Herausforderungen des Lebens umzugehen, ist für Franziska Kett der Glaube an Gott. Auf ihrem Profil auf der Homepage des FC Bayern München (fcbayern.com) erklärt sie zu Ritualen, die sie vor einem Spiel pflegt:
„Ich bete vor jedem Spiel.“
Im Mai 2023 titelte die Passauer Neue Presse mit der Headline „Beten gehört dazu vorm Spiel: Edenstettenerin Franziska Kett (18) lebt beim FC Bayern ihren Profitraum“ (pnp.de). Zu ihrer Gebetspraxis war im Artikel folgendes zu lesen: ‚Sie hält einen Moment inne, schließt die Augen und es beginnt. Ihr Gebet in der Kabine des FC Bayern München. Ihr Ritual vor jedem Spiel. Ihr Moment der Konzentration.‘
Quellen: t-online.de, heimatsport.de (1), bild.de (1), fcbayern.com, pnp.de, heimatsport.de (2), bild.de (2)