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Marianne Sägebrecht: „Ich habe keine Angst vor dem Hinübergehen“

Die Schauspielerin Marianne Sägebrecht ist ab dem 9. November im Kinofilm „Ein ganzes Leben“ zu sehen. Anlässlich dessen sprach sie im Interview mit der Münchner Abendzeitung über ihr eigenes Leben. Dabei äußerte sie sich auch zu ihrem Glauben.

Die 78-Jährige schilderte, dass für sie Werte wie „Toleranz, Liebe, Respekt, Demut, Zuversicht, Verständnis“ wichtig sind. Zudem betont sie:

„Ich werte auch nicht, habe ein Herz für alle, das ist meine Mission im Leben.“

Marianne Sägebrecht engagiert sich für sterbende Menschen und unterstützt das Christophorus-Hospiz in München. Gegenüber der AZ berichtete sie, dass die regelmäßige Arbeit im Hospiz für sie ein Herzensprojekt ist. Dazu erklärte sie:

„Ich habe keine Berührungsängste und keine Angst vor dem Hinübergehen, wie wir es nennen.“

In ihrem Leben seien zwei Pfarrer für sie wichtig gewesen, die sie in ihrem Bewusstsein weiter gebracht hätten. Weiter berichtete die Schauspielerin von einer Nahtoderfahrung, die sie nach einem Blinddarmdurchbruch gehabt habe. Darauf zurückblickend schilderte sie:

„Ich wurde wieder zurückgeholt, hatte schon das Licht gesehen und die Liebe, die Energie gespürt, viele glückliche Momente an mir vorbeiziehen sehen und die Zusammenhänge begriffen.“

Im Zuge dieser Erfahrung erlebe sie ihr Leben „noch kostbarer“. Zudem glaube sie daran, dass es „danach weiter“ gehe. Danach gefragt, ob sie schon immer gläubig gewesen sei, erklärte die 78-Jährige, dass sie im Glauben erzogen wurde und an ihrer Mutter erlebte, dass der Glaube trägt.

 

Im Dezember 2019 berichtete der Schongauer Kreisbote, dass Marianne Sägebrecht und ihr Glaube untrennbar verbunden seien. Im Gespräch am Rande der Veranstaltung verriet sie, dass sie in der Kirche bereits mit 13 Jahren Apostelbriefe gelesen habe.

 

Über ihre Nahtoderfahrung schrieb Marianne Sägebrecht in ihrem Buch „Ich umarme den Tod mit dem Leben“, das 2019 im Gütersloher Verlagshaus veröffentlicht wurde (wir berichteten).

Seinerzeit sagte sie im Interview zu diesem Buch mit dem Oberbayerischen Volksblatt:

„Ich begeisterte mich für alle Facetten des Lebens. Ich spreche in meinen Vorlesungen in Hospizen über den Glauben an Gott, an die Unsterblichkeit der Seelen, an das Gute im Menschen und an die Kraft der Liebe.“

 

Bereits 2011 erklärte Marianne Sägebrecht im Interview mit der Süddeutschen Zeitung, dass die Beschäftigung mit dem Tod für sie „schon immer ein Urthema“ war. So habe sie bereits im Alter von 12 Jahren den Kaplan ins Krankenhaus begleitet, „um sterbenskranken Menschen etwas vorzulesen.“

2011 trat Marianne Sägebrecht mit dem Programm „Sterbelieder fürs Leben“ auf, in dem sie sich mit Sterbeliedern und literarischen Texten zum Thema Tod beschäftigte. Auf die Frage, ob sie an Gott glaube, antwortete die Schauspielerin im SZ-Interview, dass sie dies „natürlich“ tue, wobei sie hervorhob:

„Für mich war immer ganz klar, dass da ein Schöpfer ist.“

Zu ihrem Gottesbild ließ sie wissen, dass sie Gott nicht als „alten Opa mit grauem Bart“ sehe. Vielmehr betonte sie:

„Ich sage dann immer, dass ich von Gott durchdrungen bin. Ich bin sein Wesen. Aber er ist der Boss.“

Weiter fügte sie an, dass sie die Natur als Schöpfung Gottes begreife, die an den Menschen „unterverpachtet“ sei.

 

Am 20. Februar 2018 hielt Marianne Sägebrecht in Nürnberg eine Benefizlesung für den Weltgebetstag der Frauen. Im Interview mit weltgebetstag.de teilte die Schauspielerin seinerzeit mit, dass sie sich mit allen Religionen beschäftige und neben der christlichen Religion auch im Buddhismus Erkenntnisse finde, die mit ihren Überzeugungen einhergehen. Dabei betonte sie:

„Aber ich bin auch Christin. Ich hatte tolle Pfarrer, die mich an die Hand genommen und begleitet haben.“

Weiter zeigte sie sich von Papst Franziskus‘ demütiger Haltung begeistert. Dass er in Gefängnisse gehe und den Gefangenen zeige, dass sie wichtige Menschen seien, beeindrucke sie sehr. Dazu sagte sie weiter:

„Jeder Mensch ist in seiner Einzigartigkeit von Gott bestellt, aber wir müssen das annehmen und damit umgehen.“

 

Die Verbindung zu Gott findet sie auch in Kirchen und im Gebet. Darüber sprach Marianne Sägebrecht im März 2018 im Interview mit dem Magazin „360 Grad evangelisch“. Dabei brachte sie zum Ausdruck, dass sie sich darüber freue, dass wieder mehr junge Menschen die Verbindung zur Kirche suchen. Als wichtig für die Zukunft des christlichen Glaubens hob sie die Ökumene hervor. Zur Bedeutung des Gebets in ihrem Leben sagte die Schauspielerin:

„Gebet sind für mich ganz wichtig. Jeden Abend, bevor ich einschlafe, habe ich meine Gebetszeit.“

Quellen: abendzeitung-muenchen.de, kreisbote.de, promisglauben.de, sueddeutsche.de, jesus.ch, weltgebtstag.de, sonntagsblatt.de

Anbei das beschriebene Interview von Marianne Sägebrecht mit „360 Grad evangelisch“ im März 2018: