SC-Freiburg-Trainer Christian Streich würde nicht aus der Kirche austreten

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Die Pressekonferenzen von SC-Freiburg-Trainer Christian Streich sind auch aufgrund seiner klaren Werteorientierung legendär. Auch zur Mitgliedschaft in der Kirche hat der 56-Jährige eine klare Haltung. Für ihn ist ein Kirchenaustritt ausgeschlossen. Schon in der Vergangenheit brachte er die Rolle seiner Erziehung für seine Werteorientierung zum Ausdruck.

Gegenüber der Wochenzeitung Die Zeit erklärte Christian Streich, dass er nicht aus der Kirche austreten würde – auch wenn er „nicht wahnsinnig gläubig“ sei. Dabei spielen auch Erfahrungen mit seiner gläubigen Oma und gläubigen Mutter eine Rolle, denen ein Austritt wehgetan hätte bzw. weh tun würde, bekannte der im protestantischen Eimeldingen bei Lörrach aufgewachsene Coach.

 

Dass er von den Werten, die er im Elternhaus erfahren hat, heute noch profitiert, brachte Streich im Juli 2018 im Interview mit dem Stern zum Ausdruck. Mit Blick auf die ausufernden Ablösesummen und Gehälter im Fußball erklärte der Fußball-Lehrer, dass er eigentlich alles hinwerfen müsste, wenn er darüber „bis in die letzte Konsequenz“ nachdenken würde. Dabei warnte er, dass der Mammon alles verschlinge, „wenn wir nicht aufpassen“, und verwies mit folgenden Worten auf seine Werteerziehung:

„Meine Oma hat immer gesagt und sich dabei auf die Bibel bezogen, ‚der Mammon ist der Teufel, wenn man ihn falsch einsetzt‘. Der macht dich natürlich kaputt, der zerstört deinen Kopf.  Ich muss auch kämpfen, täglich, dass ich mich nicht korrumpieren lasse von Dingen, die nicht gut für mich sind.“

Er versuche deshalb sich eine Distanz zu bewahren, „um relativ unbeschadet zu überleben“. Dabei bewahrt er sich eine Haltung, die sich nicht auf „krumme Geschäft“ einlässt. Weiter betonte Christian Streich, dass er sich „nicht an unlauteren Dingen“ beteilige und „keine Deals mit irgendwelchen Beratern“ mache. Seine Motivation im Fußballgeschäft bestehe nicht im Profit, sondern:

„Ich will mit den Jungs raus auf den Rasen, wir üben zusammen, wir reden miteinander, und dann will ich mit ihnen so spielen, dass die Zuschauer glücklich sind.“

 

Im August 2017 wurde eine Pressekonferenz legendär, in der sich Christian Streich zum 222-Millionen-Wechsel des Fußball-Stars Neymar zu Paris Saint-Germain äußerte. Dazu sagte er:

„Es ist mir wirklich egal, ob 220 oder 440 Millionen Euro gezahlt werden, das kann ich nicht mehr greifen. (…) Wir sind in einem irrealen Bereich angekommen, aber der ist gerade Realität.“

Auch damals beschrieb er seinen Gefühlszustand mit Blick auf die Bibel, indem er erklärte:

„Der Gott des Geldes wird immer größer, und irgendwann verschlingt er alles. Es steht nicht umsonst in den alten Büchern. Der Mammon ist eine der größten Gefahren für Menschen.“

Hinter dem Streben nach mehr Geld und höheren Profi-Gehältern stünden nicht immer böse Gedanken, sondern eine „Sehnsucht nach Sicherheit und Anerkennung“, so der dienstälteste Trainer der Fußball-Bundesliga, der seit 2012 den SC Freiburg coacht.

Quellen: evangelisch.de, stern.de, kicker.de, youtube.com

Hier die Pressekonferenz von Christian Streich im August 2017, in deren Verlauf er sich zum Neymar-Wechsel äußerte: