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Spitzenkoch Simon Tress: „Wir sind zu Gast auf Erden. Das darf man nicht vergessen“

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Der Bio-Koch und Unternehmer Simon Tress, der u.a. durch Auftritte im ARD-Buffet deutschlandweite Bekanntheit erlangte, sprach aktuell im Interview mit der Süddeutschen Zeitung über seinen Weg zum Spitzenkoch und Top-Unternehmer. Dabei äußerte sich der 40-Jährige auch zu seiner Orientierung im Glauben.

Simon Tress, den das Magazin Focus vor Kurzem als „Jungstar der Foodie-Szene“ bezeichnete, ist der Sohn eines Landwirts und einer Hauswirtschafterin. 1950 brachte sein Großvater Johannes Tress den biologisch-dynamischen Gedanken nach Ehestetten im Landkreis Reutlingen in Baden-Württemberg und stellte den Bauernhof der Familie nach den Demeter-Richtlinien um. Inzwischen ist aus dem klassischen Bauernhof ein mittelständisches Bio-Unternehmen geworden, das Simon Tress mit seiner Mutter Inge und den Brüdern Dominik, Christian und Daniel führt (Quelle: wikipedia.org). Das Imperium, das die Tress‘ von der Schwäbischen Alb aus aufgebaut haben umfasst heute: Bio-Hotel, Fertigsuppenfirma, Veranstaltungslocations und zwei Restaurants, davon eins mit Empfehlung aus dem Michelin-Guide.

Im Interview, das die Süddeutsche Zeitung aktuell mit Simon Kress geführt hat, wird deutlich, welche Werte die Grundlage für den Erfolg des Unternehmen Tress ausmachen: Genügsamkeit, Dankbarkeit, Demut und familiärer Zusammenhalt.

Simon Kress berichtete, dass er und seine drei Brüder sich als Unternehmer „erst seit einem Jahr überhaupt Gehälter aus[zahlen], die auch unseren Aufwand widerspiegeln“. Zuvor hätte er von 1.500 Euro netto gelebt und mit seiner Frau und den beiden Kindern auf 60 Quadratmeter in einer Wohnung im Haus seines Bruders Daniel gelebt. Seine Brüder und er steckten alles ins Unternehmen und zahlten den Mitarbeitern höhere Löhne als sich selbst. Nun haben sie sich alle Häuser nebeneinander gebaut, was „der erste Luxus“ sei, „den wir uns selbst gönnen seit 16 Jahren“. Dazu betont Simon Tress:

„Wir sind nicht die klassischen Unternehmer, die man sich so vorstellt. Wir fahren keinen Cayenne, wir tragen keine Rolex.“

Er sei „krass dankbar“ für das, was er und seine Brüder erreicht haben. Zudem äußerte er auch Respekt vor der künftigen Verantwortung.

Die Unternehmensphilosophie ist vom Gedanken der Nachhaltigkeit geprägt. So eröffnete Simon Tress, der von 2004 – 2007 Teamkapitän der Jugendnationalmannschaft und Mitglied der deutschen Nationalmannschaft der Köche war, im August 2020 das Bio-Fine-Dining-Restaurant 1950, in dem der Gast bei jedem Gericht sämtliche Zutaten – von der Hauptzutat bis zum Salz – erfährt sowie deren Herkunft, inklusive der Angabe zum CO2-Ausstoß und wie viele Kilometer sie vom Erzeuger bis ins Restaurant hinter sich gebracht haben (Quelle: tressbrueder.de). Im SZ-Interview berichtete Tress, dass bis auf Salz alle Lebensmittel in seinem Restaurant „aus einem Umkreis von 25 Kilometern“ kommen und es auf der Karte sogar ein CO2-Menü gibt.

Die gemeinsame Kindheit und das dabei Erlebte schweißten ihn und seine Brüder zusammen. Im Wert der Familie erkennt der 40-Jährige auch den größten Erfolgsfaktor des Unternehmens, was er wie folgt gegenüber der SZ zum Ausdruck bringt:

„Wir sind eine Einheit. Wir lieben uns. Das ist auch unser größter Erfolg: Der Zusammenhalt in der Familie!“

Orientierung gibt ihm der Glauben an Gott. Diesbezüglich äußerte Simon Tress im SZ-Interview:

„Wir sind sehr religiös, sehr demütig. Demut, Respekt und Dankbarkeit, das ist uns wichtig. Wir sind zu Gast auf Erden. Das darf man nicht vergessen.“

 

Zu seinem Glauben positioniert sich der Spitzenkoch auch in den sozialen Medien. So zum Beispiel im Herbst 2019, als er in einer Facebook-Story ein Foto einer Autobahnkirche postete und später auf Nachfrage seiner Follower zum Bild dieser Autobahnkirche folgende Zeilen postete:

„Viele von Euch schreiben mir, wenn ich das Foto der Autobahnkirche in Baden – Baden in meiner Story zeige, was es auf sich hat….“

Dazu erklärte er:

„Für mich ist der Glaube sehr wichtig, er schenkt mir Kraft & beschützt mich, meine Familie und alle Menschen, die uns gutes tun und für uns da sind. Vor jeder Sendung, ob im ARD-Buffet oder bei Kaffee oder Tee, halte ich dort & Bete.“

 

In der Sendung „SWR1 Begegnungen“ berichtete Autor Thomas Knöller im Oktober 2021 zur Begegnung mit Simon Tress: „Als ich ihn frage, was ein guter Koch mitbringen muss, hätte ich mit Vielem gerechnet, aber nicht mit ‚Gottvertrauen‘.“

Zu seinem Gottesbild ließ Tress folgendes durchblicken:

„Ich glaube, der Herrgott ist für uns alle da. Und es ist halt egal, was du machst, egal!“

Als wichtigen Parameter in seinem Leben hob Simon Tress, wie auch aktuell gegenüber der SZ, den Wert der Familie hervor. Dazu sagte er:

„Ich bin ein brutaler Familienmensch. Das ist das, was uns auch hier auszeichnet.“

Weiter betonte er:

„Der Erfolg vom Unternehmen ist die Liebe von uns Brüdern. Wir Brüder, wir lieben uns.“

So sei er „jeden Tag echt froh“, auf die Arbeit zu gehen und etwas zusammen mit seinen Brüdern zu bewegen.

Auf der Webseite tressbrueder.de hebt Simon Tress in seinem Lebenslauf folgendes hervor:

„Ich bin mir sicher, dass uns vier Brüder die Kindheit sehr geprägt hat und uns auf unsere heutigen Weg weiter begleitet.“

Quellen: sueddeutsche.de, tressbrueder.de, facebook.com, kirche-im-swr.de

Anbei der beschriebene Facebook-Post von Simon Tress aus dem Jahr 2019: