Foto: Bill Branson, NIH, Francis Collins official portrait, cropped, CC0 1.0

US-Genetiker Francis Collins: „Ich glaube, Gott hat uns zwei Bücher geschenkt“

Der US-Genetiker Francis Collins, den die Berliner Tageszeitung Der Tagesspiegel kürzlich als den wohl mächtigsten Wissenschaftler der Welt bezeichnete, sprach anlässlich der Bekanntgabe der Verleihung des diesjährigen Tempelton-Preises mit Vaticannews darüber, wie Wissenschaft und Glaube miteinander in Dialog treten können. Collins, dem im Jahr 2003 federführend die vollständige Entschlüsselung des menschlichen Erbguts gelang, ist gläubiger Christ (wir berichteten).

Mit dem Tempelton Preis wird jährlich an Persönlichkeiten verliehen, die sich im Bereich der Wissenschaft und Religion besonders hervorheben. Er ist mit einem Preisgeld von rund 1.4 Millionen US-Dollar die weltweit dritthöchste dotierte Auszeichnung für Einzelpersonen.

Mit diesem Preis wird die Arbeit von Francis Collins, der seit 2009 in den USA das National Institutes of Health leitet, on zwei wissenschaftlichen Welten anerkannt worden: der naturwissenschaftlichen und der religiösen Welt. Im Gegensatz zur landläufigen Meinung, dass Glaube und Naturwissenschaft nicht zusammenpassen, ist Collins fest davon überzeugt, dass diese beiden Welten im Dialog miteinander stehen könnten. Die erklärte er aktuell  im Interview mit Vaticannews u.a. mit folgenden Worten:

„Ich glaube, Gott hat uns zwei Bücher geschenkt. Das Buch der Worte Gottes, also die Bibel, die ich jeden Tag lese, und das Buch der Werke Gottes, das die Schöpfung ist.“

Als Wissenschaftler sage er, dass er „durch die Wissenschaft die Erhabenheit der Schöpfung Gottes schätzen kann, was, wie ich immer sage, eine Form der Anbetung ist.“

Ein solcher Ort, an dem dieser Dialog stattfindet, sei die Päpstliche Akademie der Wissenschaften, in der sich nach Ansicht von Francis Collins „einige der visionärsten Wissenschaftler der Welt“ versammelten.

Großes Lob fand der 70-Jährige auch für die Enzyklika Laudato si‘ von Papst Franziskus, mit der das Oberhaupt der katholischen Kirche eine ökologische Vision zur Erhaltung der Schöpfung darlegte.

Das 3-minütige Interview mit Francis Collins zum Nachhören gibt es HIER

Quellen: vaticannews.va, tagesspiegel.de

Einen weiteren Artikel zum Glauben von Francis Collins gibt es HIER

 

Wie der US-Genetiker Francis Collins ist auch der deutsche Astrophysiker Harald Lesch von Papst Franziksus‘ Enzyklika Laudato si sehr angetan. Im folgenden Beitrag erklärt Lesch, was Wissenschaft kann und was sie nicht kann. Am Ende des Beitrags legt er mit Blick auf Papst Franziskus die ‚Dimension Mehr‘ dar, die eine Weltsicht aus der Perspektive des Glaubens an Gott bietet.

 

 

 

Passen EVOLUTION und SCHÖPFUNG zusammen? Darüber sprach die christliche Influencerin und angehende Medizinerin Jana Higholder mit Dr. Frank Vogelsang, Leiter der Evangelischen Akademie im Rheinland und dort zuständig für den Bereich Religion und Wissenschaft: