Ben Blümel: „Der Zweifel gehört zum Leben mit Gott dazu“

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Mitte Februar wurde bekannt, dass der Pop-Sänger Ben Blümel, der Anfang der 2000er Jahre mit Songs wie „Engel“ oder „Herz aus Glas“ große Hits landete, in der diesjährigen Ausgabe der RTL-TV-Show „Die Passion – Die größte Geschichte aller Zeiten“ die Rolle von Jesus übernimmt. In Interviews mit katholisch.de und evangelisch.de  sprach der 42-Jährige über diese Herausforderung. Dabei positionierte er sich auch zu seinem Glauben.

Der Sänger berichtete im Interview mit katholisch.de, dass er über die Anfrage von RTL überrascht war und erst nach einer Bedenkzeit zugesagt habe. Denn Jesus zu spielen, ist für ihn aufgrund seiner christlichen Sozialisation mehr als nur eine Rolle. Zu seinem Aufwachsen im christlichen Glauben erklärte Ben:

„Ich bin katholisch getauft, war in meiner Jugend Messdiener und habe mich sehr intensiv mit der Bibel auseinandergesetzt.“

Die Erkenntnis, dass eine moderne Inszenierung der Passionsgeschichte „eine große Chance“ für das Erreichen eines großen Publikums beinhaltet, überzeugte ihn in seiner Entscheidungsfindung. So freue er sich nun, ein zentraler Teil dieses Events zu sein, was er wie folgt darlegt:

„Jesus zu spielen ist schon etwas ganz Besonderes, denn ich bewundere ihn sehr für seine Klarheit, seinen Mut und die unbedingte Nächstenliebe, für die er steht.“

Die Rolle Jesu im RTL-Event „Die Passion“ zu übernehmen, sei für ihn „eine große Ehre und eine große Herausforderung zugleich“, fügte der Sänger an.

Zu seiner Motivation schilderte der 42-Jährige gegenüber katholisch.de seine Hoffnung, dass die Zuschauer „mit Neugierde und Offenheit an das Event herangehen, sich ihr eigenes Bild machen und ein bisschen über den tieferen Sinn der Geschichte nachdenken“.

Zu seinem persönlichen Glauben ließ Ben durchblicken, dass der christliche Glaube ein wichtiger Bestandteil in seinem Leben ist, auch wenn er aktuell „etwas mit der Institution Kirche“ hadere. Welche Bedeutung der Glaube für ihn hat, wird ersichtlich, wenn Ben mitteilt, dass jeder seiner Songs „etwas mit meinem Leben und damit natürlich auch mit meinem Glauben zu tun“ habe. Als Beispiele dafür nannte er die Songs „Engel“, „Gesegnet seist du“, „Die Liebe meiner Tränen“ und „Lass mich nicht zweifeln“, die entstanden, als er 17, 18 Jahre alt war. Zum Song „Lass mich nicht zweifeln“ sagte der Sänger, dass dieser einer seiner „absoluten Lieblingslieder und ein Song [ist], der eine zutiefst christliche Botschaft vermittelt“.  Zum biographischen Hintergrund des Liedes berichtete der Sänger, dass damals sein bester Freund verstarb, was in ihm „eine tiefe Glaubenskrise“ ausgelöst habe.

Im März 2017 erklärte Papst Franziskus im Interview mit der Wochenzeitung „Die Zeit“: „Ein Glauben, der nicht in die Krise gerät, um an ihr zu wachsen, bleibt infantil.“

Diesen Prozess des Wachsens im Glauben hin zu einem gereiften Gottesbild beschreibt Ben Blümel im Umgang mit dem Tod seines besten Freundes. Habe er sich anfangs gefragt, warum Gott das zugelassen habe, gelang es ihm im Laufe der Zeit, „mich da rauszuarbeiten, mein Leben wirklich anzunehmen und in diesem Leben einen tieferen Sinn zu entdecken“. Dazu erklärte er weiter:

„In diesem Prozess gab es durchaus Momente, in denen ich neu zu Gott gefunden habe. Seither weiß ich: Der Zweifel gehört zum Leben mit Gott dazu.“

Damit auch seine Kinder einen solchen Zugang im Umgang mit dem Leid und der Freude des Lebens finden können, vermittelt er ihnen das Angebot des Glaubens. So sei es ihm „total wichtig“, dass seine beiden Jungs getauft sind und von ihm und seiner Frau christlich erzogen werden, wozu auch das Lesen in der Kinderbibel dazugehört. Diesbezüglich betonte Ben:

„Ich möchte meinen Kindern christliche Werte vermitteln – etwa, dass es wichtig ist, sich um seinen Nächsten zu kümmern.“

Der christliche Glaube sei seiner Meinung nach „auf jeden Fall ein Leitfaden für ein gutes Miteinander“, fügte der 42-Jährige an.

 

Im Interview mit evangelisch.de ging Ben Blümel näher auf die Bedeutung ein, die Jesus Christus für ihn hat. Jesus sei „ein absolutes Vorbild“ für ihn, an dem er insbesondere seinen Mut, seine Klarheit und sein Verständnis von Liebe bewundere. Die Orientierung an der Botschaft Jesu führt den Sänger zur Erkenntnis:

„Das sind meine Werte und dazu stehe ich.“

In der heutigen Zeit, die „so ein bisschen oberflächlich“ sei und in der es in erster Linie um Effizienz ginge, gehe es seiner Meinung nach vielmehr darum, den Blick stärker auf das Wohlbefinden der Mitmenschen zu richten, zeigte sich Ben überzeugt.

Bei der Auseinandersetzung mit den Popsongs, die für die moderne Inszenierung der Passion ausgewählt wurden, sei ihm aufgefallen, dass die Inhalte dieser Songs „genau davon handeln, worum sich die Geschichte von Jesus an sich dreht“. Mit Blick auf diese Songs stellt Ben fest:

„Es geht um Nächstenliebe. Es geht um Sehnsucht. Es geht um Glauben an die Zukunft, Glaube an das Gute und vor allem um Liebe.“

Zu seinem persönlichen Glauben schilderte der Sänger gegenüber evangelisch.de, dass ihm das Aufwachsen in der Gemeinschaft des Glaubens viel gegeben habe und er „liebevoll“ an diese Zeit zurückdenke. Zur Bedeutung des Glaubens erklärte er:

„Es gibt einfach eine gewisse Dankbarkeit in mir, auch oft genug einen gewissen Ansatz von Hoffen.“

Und weiter:

„Manchmal glaube ich, dass man an irgendetwas glauben muss. Und daran, dass es einfach Sinn macht, dass wir hier sind und dass wir uns benehmen sollen. Und das ist für mich Gott.“

Seine Rückbindung an Gott helfe ihm an das Gute zu glauben und ein Leben zu führen, „zu dem ich stehen kann“. Dazu betont Ben:

„Ich glaube, das Leben wäre einfacher, wenn so ein bisschen mehr Jesus in jedem wäre.“

Dann würden die Menschen „gemeinsam für etwas stehen“ und „nicht jeder immer nur an sich selbst“ denken, fügte der Jesus-Darsteller an.

Quellen: katholisch.de, evangelisch.de, sonntagsblatt.de, zeit.de

 

Anbei Bens Hit „Engel“: