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Markus Söder: „Hinter Religion steht auch Werteerziehung“

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Um den bei der jüngsten Pisa-Studie festgestellten Deutsch- und Mathematikdefiziten deutscher Schüler entgegenzuwirken, kam die bayerische Kultusministerin Anna Stolz mit ihrem am vergangenen Donnerstag vorgelegten Konzept für bessere Deutsch- und Mathematikkenntnisse auf die Idee, auch am Religionsunterricht, dem Schulfach der Wertevermittlung mit Gottesbezug, zu sparen. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder sprach diesbezüglich von einem Missverständnis und betonte vielmehr die Bedeutung des Religionsunterrichts.

Wie der Donaukurier in seiner Ausgabe vom Samstag berichtete, sah das Konzept im Bildungsausschuss des bayerischen Landtags für bessere Deutsch- und Mathematikkenntnisse der bayerischen Schülerinnen und Schüler vor, dass es in den Jahrgangsstufen eins bis vier jeweils eine Stunde mehr Deutschunterricht und in den Jahrgangsstufen eins und vier jeweils eine Stunde mehr Matheunterricht geben sollte, ohne dass die Stunden insgesamt steigen. Dafür sollten die Schulen flexibel und individuell Umschichtungen vornehmen, wovon auch der Religionsunterricht betroffen gewesen wäre. Eine „rote Linie“ habe Stolz lediglich beim Sportunterricht gezogen.

Der BR berichtete, dass Stolz zwar eine komplette Streichung des Religionsunterrichts ausschloss, aber von der Möglichkeit einer „Flexibilisierung“ – gerade mit Blick auf die dritte Religionsstunde in der dritten und vierten Jahrgangsstufe sprach. Von ihrer Seite gebe es da „eine gewisse Offenheit“.

Irritiert von diesen Gedankenspielen erinnerte indes der Vorsitzende des Diözesanrates der Katholiken der Erzdiözese München und Freising, Armin Schalk, daran, dass der Religionsunterricht – gerade in einer Zeit, in der die Zustimmung zu extremen Positionen zunehme – Orientierung, Werte und Leitbilder vermittle. Dazu betonte er:

„Ausgerechnet jetzt eine Einsparung beim Religionsunterricht auch nur in den Raum zu stellen, ist unangebracht.“

Schalk begründete weiter, dass im Religionsunterricht Solidarität eingeübt, Verantwortung „trainiert“ und Gemeinsinn vermittelt werde. Mit deutlichen Worten appellierte der Diözesanratsvorsitzende an die Staatsregierung, vor dem Religionsunterricht eine unmissverständliche rote Linie zu ziehen und erklärte:

„Keine Einsparungen bei der Wertevermittlung, Hände weg vom Religionsunterricht!“

 

Die Katholische Erziehergemeinschaft Bayern (KEG Bayern) erklärte in ihrer Pressemitteilung am 30. Januar neun Forderungen zu einer begeisternden Bildung. Im Punkt 9 verwies sie dabei wie folgt auf die Bedeutung der Wertebindung:

Fächer, die zur Werteerziehung und Demokratiebildung beitragen, sollten nicht infrage gestellt werden.

„A bright future is always a result of the bright decisions we make in the present.“

Wir fordern, dass im Jahr 2024 genau diese „strahlenden Entscheidungen“ für unsere engagierten Lehrerinnen und Lehrer getroffen werden, die auf Glauben, Liebe, Hoffnung, Gerechtigkeit, Recht und Barmherzigkeit beruhen (vgl. Psalm 33, 5: „Gott liebt die Gerechtigkeit und das Recht“).

 

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder lenkte nun ein und sprach von einem Missverständnis, das es in der Kommunikation gegeben habe. Söder erklärte, dass es bei der Verteidigung des Religionsunterrichts nicht darum gehe, den Kirchen einen Gefallen zu tun. Vielmehr betont er:

„Hinter Religion steht auch Werteerziehung.“

Diese sei gerade in Grundschulen sehr wichtig. Weiter sagte er:

„Deswegen wäre es an der Stelle falsch, das zu streichen.“

 

Bereits in der Vergangenheit hatte Markus Söder an verschiedenen Stellen auf die Bedeutung des Religionsunterrichts hingewiesen, so etwa auf dem CSU-Parteitag im Oktober 2022. Dort hob der Bayerische Ministerpräsident die Werte von Kontinuität und Freiheit hervor und betonte dabei auch die Bedeutung des Religionsunterrichts in der Schule (wir berichteten).

Immer wieder verweist Markus Söder in Wertefragen auf die Verantwortung, die er vor Gott empfindet, und auf die Bedeutung seines persönlichen Gottvertrauens für sein Handeln (wir berichteten).

Im Interview mit uns sprach Markus Söder im Sommer 2018 ausführlich über die Bedeutung des christlichen Glaubens für ihn persönlich wie auch für die Gesellschaft. Dabei erklärte er auch, dass der Religionsunterricht in seiner Schulzeit zu seinen Lieblingsfächern zählte.

Quellen: Donaukurier vom 27.01.24, keg-bayern.de, br.de

Anbei unser Interview mit Markus Söder: