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Markus Söder: „Ohne Kirche wäre unser Land ärmer“

Im Rahmen des Katholikentages vor zwei Wochen in Stuttgart mahnte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, dass unsere Gesellschaft „eine starke Kirche, die relevant ist“, brauche. Weitere Politiker aus verschiedenen Parteien betonten eindringlich, wie wichtig der christliche Glauben und seine Organisation für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft sind (wir berichteten). Am Pfingstmontag hob nun der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder in seinem Grußwort zum evangelischen Bayerischen Kirchentag auf dem Hesselberg in Mittelfranken die Bedeutung von Glauben und Kirche für ein intaktes Zusammenleben hervor.

In seinem Grußwort brachte Söder die besondere Qualität kirchlichen Engagements zum Ausdruck, dessen Grundlage ein Handeln aus der Liebe zu Gott heraus ist. Wie BR24 berichtet, dankte er der Landeskirche für die Unterstützung in den schweren Zeiten der Pandemie und würdigte zudem die kirchliche Hilfe für aktuell so viele ukrainische Flüchtlinge. Darüber hinaus betonte Söder, dass der Glaube gerade in der momentanen Situation einen wichtigen Rettungsanker darstellt. Mut und Zuversicht seien wichtige Ziele der Kirche, ohne die es wenig Hoffnung gebe, um schwierige Lebensumstände zu meistern. Ähnlich wie Bundespräsident Steinmeier am Katholikentag schlussfolgerte Markus Söder am evangelischen Bayerischen Kirchentag:

„Ohne Kirche wäre unser Land ärmer und deshalb brauchen wir die Kirche.“

So wünscht sich der bayerische Ministerpräsident von Christen „mehr Mission“. Wie die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA berichtet, erklärte Söder, dass Christen gerade in Krisenzeiten anderen von ihrem Glauben erzählen sollten, insbesondere weil die frohe Botschaft einzigartig sei. Weiter ermutigte der 55-jährige CSU-Politiker Christen dazu, den Glauben gemeinsam zu leben. Dies erfährt er selbst in einem Gebetskreis, den er seit Jahren besuche und der ihm viel Kraft gebe. Dazu erklärte Söder:

„Die Gemeinschaft begeistert. Allein zu glauben, ist viel schwerer.“

Auch scheute sich Markus Söder nicht zu einem ethisch kontrovers diskutierten Thema, das vielen Christen am Herzen liegt und bei dem heute eine konservative Haltung mitunter nicht mehr ‚en vogue‘ erscheint, eine klare Stellung zu beziehen. Wie IDEA dazu berichtet, betonte der Bayerische Ministerpräsident auf dem Kirchentag, dass der Schutz des Lebens und ein christliches Menschenbild unvereinbar mit einem assistierten Suizid sei. Dazu sagte er:

„Unsere Antwort ist Palliativ und Hospiz und ein Begleiten in Würde – und nicht helfen, das Leben zu beenden.“

Auch zum aktuellen Urteil zum „Kreuzerlass“ der bayerischen Landesregierung äußerte sich Markus Söder. Unter dem Applaus der Teilnehmer sagte er, dass er sich über das am 1. Juni getroffene Urteil freue, mit dem mehrere Klagen gegen die Vorschrift abgewiesen wurden. Die beklagte Vorschrift stammt aus dem Jahr 2018 und lautet: „Im Eingangsbereich eines jeden Dienstgebäudes ist als Ausdruck der geschichtlichen und kulturellen Prägung Bayerns gut sichtbar ein Kreuz anzubringen.“

Söder erklärte auf dem Kirchentag zu seiner Motivation u.a., dass für ihn das Kreuz das verbindende Symbol zwischen allen Christen sei – egal, ob es sich um „Gewohnheitschristen“ handele oder um Christen, die sich perfekt in der Bibel auskennen.

Quellen: br.de, idea.de, katholisch.de

Hinweis: Im August 2018 sprach Markus Söder im Interview mit uns auch über seine Motivation für den Kreuzerlass, die Erfahrungen in seinem Gebetskreis und die grundsätzliche Orientierung, die er durch die frohe Botschaft erfährt. Das Video dazu gibt’s

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