Foto: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons), Vorstellung der Plakatkampagne Henriette Reker zur Oberbürgermeisterinnen-Wahl 2020 -0483, cropped, CC BY-SA 4.0

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn: „Mein Glaube ist tief in mir verankert“

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn machte kürzlich Urlaub am Tegernsee in Bayern, um beim Wandern in den Bayerischen Voralpen den Kopf frei zu bekommen. Auf dem Wallberg hielt er mit seinem Mann Daniel Funke in der kleinen Kapelle Heilig Kreuz inne und besuchte am Tag zuvor die Heilige Messe in der Pfarrkirche St. Quirinus in der Gemeinde Tegernsee. Im Interview mit dem Magazin Bunte (Ausgabe 34/2021) sprach der CDU-Politiker aus dem Münsterland auch über seinen katholischen Glauben, zu dem er ganz selbstverständlich steht (wir berichteten).

Bereits im Januar 2018 erklärte Jens Spahn im Interview mit der katholischen Zeitung Tagespost, dass er sich ein Leben ohne Glauben und die Kirche nicht vorstellen kann. Seine christliche Prägung habe er „mit der Muttermilch“ aufgesogen. Weiter brachte er zum Ausdruck, dass er sich in seiner Kirche einen fairen Umgang mit gleichgeschlechtlichen Paaren wünsche. Dazu betonte Spahn:

„Ich bin so gemacht. Wenn Gott das so gewollt hat, dann möchte er auch, dass man mich so nimmt wie ich bin.“

Gegenüber der Bunten berichtete Jens Spahn nun, dass er und sein Mann vor dem Gottesdienst in St. Quirinus vom Pfarrer vor der versammelten Gemeinde mit den Worten ‚Der Herr Bundesminister und sein Ehemann‘ begrüßt worden sei und er sich über „so viel Offenheit“ gefreut habe.

Zu seinem Glauben erklärte der CDU-Politiker auf Nachfrage, dass ihm der „innere Dialog mit Gott“ wichtig ist, den er „eher in kleinen Momenten zwischendurch“ praktiziere. Weiter sagte er:

„Mein Glaube ist tief in mir verankert.“

Dabei brachte er zum Ausdruck, dass ihm der Umgang mit homosexuellen Menschen in seiner Kirche ärgere und er dies im Bewusstsein, „dass die Kirche in ihrer langen Geschichte auch viele Fehler gemacht hat“, auch anspreche. Insbesondere betonte er in diesem Zusammenhang, dass er es nicht verstehen könne, wenn die Kirche zwei sich liebenden, gläubigen Menschen, „die sich einen Segen wünschen für ihr Versprechen, lebenslang füreinander da zu sein“, den Segen verwehrt. Hier werde es „Zeit, dass sich das ändert“.

Auch wenn ihn dies spürbar belastet, steht Jens Spahn zur Kirche. Diesbezüglich erklärte er:

„Aber das führt nicht dazu, dass ich mich von meinem Glauben oder der Kirche abwende. Dafür bin ich zu stark geprägt: katholischer Kindergarten, katholische Grundschule, bischöfliches Gymnasium, katholische Jugendverbandsarbeit, Messdiener. „

Der Glaube sei ein Teil von ihm und schenke ihm Kraft, so der 41-Jährige weiter.

Gegenüber der Bunten verriet Jens Spahn auch, dass er wie sein Vater, sein Opa und sein Patenonkel seinen Zweitnamen Georg mit Bezug zum heiligen Georg erhielt und es ihn gefreut habe, als er in seinem Wanderurlaub am Ofen auf einer Berghütte eine Kachel gesehen habe, auf der der heilige Georg mit dem Drachen kämpfend zu sehen war.

Wie sehr der katholische Glauben ihn prägt, erklärte Jens Spahn bereits des Öfteren, u.a. im Dezember 2018 in einem ausführlichen Interview mit domradio.de (wir berichteten) sowie in einem Essay mit der Überschrift „Glaube und Moral sind nicht dasselbe“  in der Tageszeitung Die Welt (wir berichteten).

Quellen: bunte.de, tagespost.de, domradio.de, welt.de